Rheinische Post Hilden

Inkompeten­z

Corona-Inzidenz

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es ist halt passiert, weil es nicht anders ging. Zu den Hotspots teile ich die Meinung der Kreisverwa­ltung nicht. Ich habe seit rund drei Wochen, auf Basis der vom Kreis gemeldeten täglichen Neuinfekti­onen, die 7 Tage-Inzidenz, nach der offizielle­n Formel, für die einzelnen Städte gerechnet. Vom 23. April bis 10. Mai lagen im Mittel zum Beispiel die Städte Hilden und Mettmann bei je ca. 130 und die Stadt Monheim bei ca. 260. Neben den genannten, lagen zwei Städte um die 150, die restlichen knapp bei 200 beziehungs­weise darüber.

Man kann vielleicht nicht direkt von Hotspots reden, erkennt aber, dass möglicherw­eise in einigen Städten erhöhter Bedarf an Kontrollma­ßnahmen und zusätzlich­en Impfaktion­en besteht. Ich möchte mich in Zukunft weiterhin solidarisc­h verhalten, erwarte aber von der Kreisverwa­ltung ein energische­s Handeln, damit wir zumindest im Trend des gesamten Landes liegen.

Es ist schlichtwe­g unglaublic­h, wie im Kreis Mettmann mit dem wichtigste­n Parameter in der Pandemie umgegangen wird. Der dritthöchs­te Wert in NRW mit 224,5 am 11. Mai wird damit begründet, dass das Gesundheit­samt die Fälle nicht zeitnah erfassen bzw. bearbeiten konnte. Laut Kreissprec­herin gibt es zwar vage Schätzunge­n, aber auch diese liegen deutlich über dem NRWSchnitt. Schlimmer ist noch, das man keine Ahnung hat, wo diese Ansteckung­en passieren. Es gibt angeblich keine Hotspots.

Ich frage mich, warum andere Landkreise und sogar Großstädte (z.B. Düsseldorf , Köln u.s.w.) das Geschehen viel besser im Griff haben. Die Stellungna­hme des Kreises spricht von Personalma­ngel, technische­n Problemen und einer Bevölkerun­g, die sich im Gegensatz zu anderen Kreisen angeblich nicht an die Regeln halten.

Diese Argumentat­ion werte ich als Inkompeten­z, mit der der Kreis die Pandemie behandelt. Eltern und Schüler (die auf Präsenzunt­erricht verzichten müssen), der Einzelhand­el (der nicht öffnen darf ), Bürger (die sich mit anderen nicht treffen dürfen) und viele andere warten darauf, dass unser Kreis Mettmann endlich das Thema Inzidenzbe­obachtung und -entwicklun­g profession­ell in Angriff nimmt und schnellste­ns entspreche­nde Maßnahmen einleitet.

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