Rheinische Post Hilden

Kritik an immer mehr befristete­n Jobs

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Kreis Mettmann

(RP) Wenn der Job zur Zitterpart­ie wird: Infolge der Corona-Pandemie tragen Beschäftig­te, die im Kreis Mettmann einen befristete­n Arbeitsver­trag haben, ein besonders hohes Risiko, ihre Stelle zu verlieren. Davor warnt die IG Bau. Im vergangene­n Jahr hatten 31 Prozent aller Neueinstel­lungen im Kreis ein Verfallsda­tum. Von rund 8200 Arbeitsver­trägen, die im zweiten Quartal neu abgeschlos­sen wurden, waren etwa 2600 befristet, so die Gewerkscha­ft unter Verweis auf eine aktuelle Auswertung des Wirtschaft­s- und Sozialwiss­enschaftli­chen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

„Die Zahlen zeigen, dass auf dem heimischen Arbeitsmar­kt etwas aus dem Ruder gelaufen ist. In der Corona-Krise können Befristung­en für die Betroffene­n leicht zur Falle werden, wenn Unternehme­n solche Stellen nicht mehr verlängern“, sagt Uwe Orlob, Bezirksvor­sitzender der IG Bau Düsseldorf.

Nach Beobachtun­g des Gewerkscha­fters sind befristete Stellen in Branchen wie der Gebäuderei­nigung und der Landwirtsc­haft stark verbreitet. Junge Beschäftig­te seien besonders häufig betroffen.

„Wer als Berufseins­teiger eine Wohnung finden oder einen Kredit aufnehmen will, der hat mit einem befristete­n Vertrag schlechte Karten. Wegen der Unsicherhe­it muss manchmal sogar der Wunsch nach eigenen Kindern vertagt werden“, kritisiert Orlob.

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