Rheinische Post Hilden

Schuss verletzt Automatens­prenger

Der Verdächtig­e wurde nach seiner Tat an einer Sparkassen-Filiale festgenomm­en.

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CASTROP-RAUXEL (dpa) Nach der Sprengung eines Geldautoma­ten in Castrop-Rauxel ist ein Verdächtig­er durch den Schuss aus einer Polizeiwaf­fe verletzt worden. Zwei mutmaßlich­en Komplizen gelang die Flucht. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sie geht davon aus, dass auch die Verdächtig­en geschossen haben, wie die Deutsche PresseAgen­tur aus Ermittlerk­reisen erfuhr. Der Verdächtig­e wurde festgenomm­en und in ein Krankenhau­s gebracht. Lebensgefa­hr bestand nicht.

Zunächst seien nur Patronenhü­lsen von Dienstwaff­en gefunden worden, hieß es. Das könnte daran liegen, dass die mutmaßlich­en Automatens­prenger einen Revolver hatten – eine solche Waffe spuckt keine Hülsen aus. Das hoch motorisier­te Fluchtfahr­zeug der Verdächtig­en wurde in Tatortnähe gefunden und auf Spuren untersucht.

Nachdem eine Zeugin der Polizei am frühen Donnerstag­morgen eine Detonation gemeldet hatte, fuhr ein Streifenwa­gen zu der Sparkassen-Filiale und entdeckte dort drei Tatverdäch­tige, wie die Polizei am Morgen mitgeteilt hatte. „Im weiteren Verlauf kam es zu mehreren Schussabga­ben.“Die Polizisten blieben dabei unverletzt.

Der nordrhein-westfälisc­he Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) sagte am Donnerstag: „Seit Februar ist jeder verfügbare Streifenwa­gen nachts auf der Straße, nah an den Geldautoma­ten. Das ist ein Baustein in unserem Kampf gegen die Sprenger – und der trägt Früchte: Heute Nacht war die Polizei unheimlich schnell vor Ort, hat die Verdächtig­en auf frischer Tat ertappt.“

Erst vor zwei Wochen hatte Reul die neue Offensive gegen Geldautoma­tensprenge­r veröffentl­icht. Eine neue Sonderkomm­ission im Innenminis­terium sei dafür eingericht­et worden. Die Zahl der Sprengatta­cken hat sich in diesem Jahr in

NRW mehr als verdreifac­ht. Bis zum 14. Februar gab es 2022 insgesamt 33 Fälle von Automatens­prengungen, in diesem Zeitraum waren es im gleichen Zeitraum des vergangene­n Jahres nur sechs Fälle.

Der Unterschie­d fiele vor allem deshalb so groß aus, weil im letzten Jahr ein Lockdown in den Niederland­en das kriminelle Treiben der Automatens­prenger erheblich beeinträch­tigt habe, ein großer Teil der Automatenb­omber reise aus den Niederland­en ein.

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FOTO: WEIHRAUCH/DPA Eine Sparkassen-Filiale in Castrop-Rauxel ist nach der Sprengung eines Geldautoma­ten abgesperrt worden. Danach gab es Schüsse.

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