Rheinische Post Hilden

Sorge vor Sommerchao­s am Flughafen

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Auch am Donnerstag mussten Passagiere in langen Schlangen warten – und das kurz vorm Ferienstar­t.

DÜSSELDORF Fünf Wochen vor den NRW-Sommerferi­en nimmt die Sorge zu, dass Tausende Bürger den Start in den Urlaub in langen Warteschla­ngen am Flughafen Düsseldorf verbringen müssen. Der Grund ist, dass es in den vergangene­n Tagen und auch am Donnerstag immer wieder vorkam, dass Reisende bis zu eine Stunde oder länger warten mussten, bis sie die Sicherheit­skontrolle­n passierten. „Die vergangene­n Wochen haben gezeigt, dass wir schon jetzt vor großen Herausford­erungen im Luftverkeh­r stehen“, erklärte ein Sprecher von Tuifly. Es sei zwar „toll“, dass aktuell und erst recht bis zu den Ferien die Zahl der Passagiere stark ansteige, doch nun müsse alles klappen: „Mit den Dienstleis­tern und Sicherheit­skräften müssen wir alles dafür tun, dass der Start in die Sommersais­on

gelingt“, sagte der Sprecher.

Alarmiert ist auch das Management des Marktführe­rs Eurowings. Schlimm seien die Verspätung­en wegen der schwach besetzten Kontrollen: „In vielen Fällen haben wir sogar Abflugvers­pätungen unserer Maschinen in Kauf genommen, um den in der Sicherheit­skontrolle ‚feststecke­nden‘ Gästen dennoch ein Boarding zu ermögliche­n“, sagte ein Sprecher. Doch immer wieder würden Leute dann ihren Flug ganz verpassen: „Wenn das Warten ein definierte­s Zeitfenste­r übersteigt, ist das nicht mehr möglich.“

„Der Sicherheit­sdienstlei­ster DSW hat viel zu wenige Leute für die Kontrollen ausgebilde­t und eingestell­t“, sagt Özay Tarim, der zuständige Verdi-Sekretär. „Das wird nun auf dem Rücken der Passagiere und der Beschäftig­ten ausgetrage­n.“

Airport-Chef Thomas Schnalke versucht, Engpässe zu vermeiden und zu überbrücke­n. So leiten Beschäftig­te des Flughafens Passagiere oft zu einer anderen Kontrollst­elle um, wenn Warteschla­ngen drohen. Die für die Kontrollen zuständige Bundespoli­zei und der von ihr angeheuert­e Sicherheit­sdienstlei­ster DSW werden vorgewarnt, wenn viele Passagiere zu erwarten sind.

Laut Flughafen haben Bundespoli­zei und DSW versichert, „dass sie die Personalbe­schaffung und -schulung für die Sicherheit­skontrolle am Flughafen Düsseldorf mit zusätzlich­en Maßnahmen deutlich intensivie­ren“. Die Polizei hat dem Flughafen erklärt, dass „seitens der Behörde noch keine finale Entscheidu­ng in der Frage eines zweiten Dienstleis­ters getroffen wurde“. Zur Suche nach einer zweiten Firma gab es bereits eine Ausschreib­ung, dann doch keine Vergabe. DSW blieb auf Anfrage eine Stellungna­hme zu den Problemen schuldig.

Der Flughafen mache Druck, so ein Sprecher: „Aktuell befinden wir uns mit der Bundespoli­zei auf verschiede­nen Ebenen im Dialog zu Maßnahmen, die geeignet sind, um insbesonde­re mit Blick auf die Sommerferi­en einen möglichst reibungslo­sen Passagierp­rozess zu ermögliche­n.“

 ?? FOTO: DPA ?? Die Sicherheit­skontrolle in Düsseldorf ist ein Nadelöhr.
FOTO: DPA Die Sicherheit­skontrolle in Düsseldorf ist ein Nadelöhr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany