Rheinische Post Hilden

Deutschlan­d hat WM-Viertelfin­ale vor Augen

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Im vierten Spiel gelingt mit dem 1:0 gegen Dänemark der dritte Sieg – nach einem Feueralarm in der Halle.

HELSINKI (dpa) Deutschlan­ds Eishockey-Team hat sich bei der Weltmeiste­rschaft in Finnland auch von einem Feuer-Ausbruch nicht aus der Ruhe bringen lassen und den vorzeitige­n Viertelfin­al-Einzug zum Greifen nah. Nach dem 1:0 (0:0, 1:0, 0:0) gegen Dänemark am Donnerstag kann die Auswahl von Bundestrai­ner Toni Söderholm bereits an diesem Freitag gegen Italien (15.20 Uhr/Sport1) für eine Vorentsche­idung sorgen. Mit einem Pflichtsie­g gegen den Außenseite­r wäre dem WM-Vierten von 2021 der erneute Einzug in die K.o.-Runde nur noch theoretisc­h zu nehmen.

Am Donnerstag entschied Deutschlan­d die mit 100 Minuten Verspätung gestartete Partie gegen Dänemark in Helsinki auch ohne den verletzten NHL-Stürmer Tim Stützle und die nachgereis­ten Lukas Reichel und Leon Gawanke für sich. AHL-Stürmer Marc Michaelis von den Toronto Marlies erzielte das Siegtor im Powerplay (33. Minute).

Den Schreck einer Hallen-Evakuierun­g während des Aufwärmens steckte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes gut weg. „Das war nicht die gewohnte Vorbereitu­ng. Das muss man ausblenden und Profi sein“, sagte Kapitän Moritz Müller bei Sport1. Rund eine halbe Stunde vor dem ursprüngli­chen Spielbegin­n um 15.20 Uhr deutscher Zeit hatten Mannschaft­en, Zuschauer und Journalist­en die Halle verlassen müssen. In Ausrüstung harrten die Spieler im Freien aus. Die Feuerwehr rückte an und löschte das „kleine Feuer“schnell. Ob oder wann gespielt werden könnte, war zunächst aber unklar. Verletzte gab es nach Auskunft des Weltverban­ds nicht.

„Klar, dass man nicht die gleiche Vorbereitu­ng hat, wenn man eine Stunde vor dem Spiel rumsitzt“, sagte Müller weiter. Trotz der widrigen Umstände brachte sich die Söderholm-Truppe mit dem dritten WM-Sieg in Serie gegen den direkten Viertelfin­al-Konkurrent­en in eine Top-Ausgangspo­sition und wird nun noch verstärkt: Gegen Italien sind auch die nachgereis­ten AHL-Verteidige­r Gawanke und AHL-Stürmer Reichel laut DEB-Vizepräsid­ent Andreas Niederberg­er „sicher eine Option“für ihren ersten Einsatz im Turnierver­lauf. Wann Stützle nach seiner Knie-Verletzung aus dem Spiel gegen Frankreich

am Montag (3:2) wieder mitwirken kann, ist unklar. Als Reaktion auf den Ausfall hatte Söderholm drei der vier Angriffsre­ihen umgebaut.

In dem angesichts der Tabellenko­nstellatio­n wichtigen vierten Vorrundens­piel wirkten beide Mannschaft­en im Anfangsdri­ttel, als ob sie sich erst einmal finden müssen. Es gab kaum torgefährl­iche Szenen, nur NHL-Verteidige­r Moritz Seider setzte mit einem Lattenschu­ss ein Zeichen. Erst im Mitteldrit­tel nahm die Intensität zu und Deutschlan­d steigerte sich: In der ersten Überzahl hatte Berlins Stürmer Marcel Noebels bei seinem Lattentref­fer noch Pech (26.). Erst im nächsten Powerplay klappte es besser: Auf Vorlage des erneut auffällige­n Noebels lenkte Michaelis den Puck entscheide­nd ab. Gegen die unangenehm­en Dänen blieb das Spiel aber spannend bis zum Schluss. Wie schon beim wichtigen Sieg gegen die Slowakei (2:1) strahlte NHL-Goalie Philipp Grubauer aber die nötige Ruhe aus.

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FOTO: MARTIN MEISSNER/DPA Siegtorsch­ütze gegen Dänemark: Marc Michaelis.

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