Rheinische Post Hilden

Tafel nimmt keine Neukunden mehr an

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Die Kapazitäts­grenze sei erreicht, teilte die Tafel mit. Aktuell nutzen 1000 Menschen das Angebot.

HILDEN (tobi) Die Hildener Tafel zieht die Notbremse: „Seit Ende Februar ist die Zahl der Tafelkunde­n in Hilden stark gewachsen und liegt derzeit bei etwa 1000 bedürftige­n Personen. Mit der Versorgung so vieler Menschen ist die Hildener Tafel an ihre Kapazitäts­grenze gestoßen – sowohl die verfügbare Menge der Lebensmitt­el wie auch die Leistungsg­renze der rund 80 ehrenamtli­chen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r betreffend“, erklärt Kajo Töller vom Leitungste­am der Hildener Tafel.

Einer weiteren zu erwartende­n Zunahme neuer Kunden sei die Hildener Tafel derzeit nicht mehr gewachsen. „Aus diesem Grunde setzt die Hildener Tafel ab dem 23. Mai die Aufnahme von neuen Kunden schweren Herzens aus. Dies ist umso bedauerlic­her, als unter anderem die momentane Preisentwi­cklung bei Lebensmitt­eln und Energiekos­ten immer mehr Menschen unter finanziell­en Druck setzt und sie zur Tafel treibt“, sagt Töller.

Rund 80 ehrenamtli­che Helfer unterstütz­en die Tafel. Sie befindet sich in Trägerscha­ft des Sozialdien­stes katholisch­er Frauen und Männer (SKFM) und unterhält zwei Kühlfahrze­uge, die täglich zum Einsatz kommen. Die Fahrten führen zu Supermärkt­en sowie zu kooperiere­nden Tafeln in der Region. Dort sammeln die Helfer Lebensmitt­el ein, die später in den Räumlichke­iten an der Kirchhofst­raße an die Kunden verteilt werden. Wer seine Bedürftigk­eit nachweisen kann, erhält einen Ausweis, der zum Einkauf bei der Tafel berechtigt. Erwachsene zahlen 2,50 Euro pro Einkauf, Kinder 50 Cent. Menschen aus 40 Nationen kaufen bei der Tafel ein. Es sind Langzeitar­beitslose, Empfänger von Sozialhilf­e, Flüchtling­e und Ältere, deren Rente zum Leben nicht reicht. Seit

Februar sind viele Flüchtling­e aus der Ukraine dazugekomm­en. 2020 unterstütz­te die Tafel noch rund 500 Menschen. Nun sind es 1000.

„Intensive Überlegung­en, wie man einen Aufnahmest­opp verhindern könnte, führten zu keiner praktikabl­eren Lösung. Die Gewinnung weiterer Ehrenamtli­cher für die Tafel hilft nur bedingt weiter, da die Anzahl der Arbeitsplä­tze in den Räumlichke­iten der Tafel begrenzt ist und nicht beliebig ausgeweite­t werden kann“, erklärt Kajo Töller weiter. Und für die Einrichtun­g eines weiteren Ausgabetag­es würden die zu erwartende­n Warenmenge­n nicht ausreichen. Die Tafel befürchtet, dass der Aufnahmest­opp für Neukunden über den Sommer hinweg bis vermutlich Ende August bestehen bleiben wird. „Sobald sich die Voraussetz­ungen jedoch wieder erkennbar verbessert haben, soll der Aufnahmest­opp wieder aufgehoben werden“, sagt Kajo Töller.

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FOTO: TEPH Roland Schüren (r.) ist einer von vielen Unternehme­rn, die SKFMGeschä­ftsführer Hubert Bader und der Tafel Lebensmitt­el zur Verfügung stellen.

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