Rheinische Post Hilden

Mettmann hat endlich wieder den Blues

Nach zweijährig­er Pause gibt es wieder das Bluesfesti­val. Boogie-Woogie-Pianist Steve „Big Man“Clayton ist mit dabei.

- VON VALESKA VON DOLEGA

METTMANN Blues ist in Mettmann mehr als bloß ein Musikgenre. Blues war immer ein Kultereign­is, als Wolfgang Pieker die Größen der Szene 25 Jahre lang bei der Blueswoche für Konzerte in der Kreisstadt begeistern konnte. Sie kamen alle, Larry Garner und Michael van Merwyk, Mick Taylor oder Cory McDaniel. Nach dem Tod von Wolfgang „Mr. Blues“Pieker im Herbst 2015 übernahm Sohn Benjamin Pieker 2016 die grundsätzl­iche Idee als Bluesfesti­val. Bis 2019 gaben sich die Bluesstars in Mettmann sprichwört­lich die Klinke in die Hand, bis die Pandemie die Musik verstummen ließ.

„Das Bluesfesti­val ist zurück“, freut sich Benjamin Pieker aufs von ihm organisier­te Event am 11. Juni. „Es wird ein tolles Jubiläum“, verspricht er. Messen lassen muss er sich nicht an den legendären Veranstalt­ungen seines Vaters, „so denkt hier keiner in der Stadt“sagt er über eventuelle Nostalgieg­edanken. Anstelle über Vergangene­s zu sinnen, guckt er auf das fünfte unter seiner Regie durchgefüh­rte Event, „im Grunde genommen ist alles seit zwei Jahren organisier­t und vorbereite­t“– denn drei Tage, bevor 2020 das Festival steigen sollte, kam die Absage. „Dann planten für 2021 – und wieder wurden wir ausgebrems­t.“

Die Verschiebu­ng in den Frühsommer wird nun auch mit einigen Neuerungen einhergehe­n: Diesmal treten erstmals vier unterschie­dliche Künstler auf, die viel Abwechslun­g und Unterhaltu­ng der Spitzenkla­sse verspreche­n. Zum fünften Geburtstag kommt der Mann, der im März 2016 den Aufschlag für diese Veranstalt­ungsreihe gegeben hat: Das Wuppertale­r Blues-Urgestein Ralf Falk war der Künstler, der mit seiner Musik damals das Bluesfesti­val eröffnete. „Ralf ist ein absoluter Vollblut-Blueser und ich bin sehr froh, dass er in diesem Jahr wieder mit dabei ist. Er und Manfred Paul Galden aus der früheren Wuppertale­r Blues-Szene haben die ersten Blueswoche­n mit ihrer Musik geprägt. Wer ihn schon einmal live gesehen hat, weiß, dass er ein verrückter Vogel ist, der eine Menge Spaß macht“, beschreibt Benjamin Pieker den Gitarriste­n.

Ein weiterer Bekannter der lokalen Szene ist Dr. Mojo alias Klaus Stachuletz. Fans schwärmen über den Remscheide­r wegen seiner Stimme nebst Gitarren- und Mundharmon­ikaspiel. Er will mit einer Mischung aus Blues-Klassikern und Oldies anderer Genres punkten. Als dritter im

Bunde gibt sich Christian Christl am Piano die Ehre. Der Wahl-Essener und gebürtige Bayer ist durch die Programmre­ihe „Boogie Woogie meets Rock’n’Roll“, die früher regelmäßig im Wyndham Garden Hotel stattfand, bekannt und zeigt im Rahmen des Bluesfesti­vals erstmals als Solo-Künstler sein Talent. Christl beeindruck­t nicht nur mit seinen Qualitäten am Klavier, sondern hat auch jede Menge Anekdoten und witzige Geschichte­n aus seiner musikalisc­hen Laufbahn parat und plaudert dabei gerne über Größen wie Ray Charles und Konsorten.

Das Highlight des Abends wird mutmaßlich der Auftritt des britischen Boogie-Woogie-Pianisten Steve „Big Man“Clayton. Der wuchtige Engländer ist in der Boogie-Szene hoch angesehen, wurde mit diversen Preisen ausgezeich­net und reiht sich die Riege der Weltklasse­pianisten auf Mettmanns Bühnen ein.

Dass die Veranstalt­ung in der Aula des Heresbach-Gymnasiums stattfinde­t, „macht Sinn: Hier waren ursprüngli­ch die Finalveran­staltungen der Blues-Woche“, außerdem ist die Bühne zurzeit alternativ­los. „Das Wichtigste ist, dass wir nach der langen Pause endlich wieder alle zusammenko­mmen“, freut Benjamin Pieker sich aufs Festival.

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RP-FOTOS (3): DJ Als Glanzlicht des Abends wird der Auftritt des englischen Boogie-Woogie-Pianisten Steve „Big Man“Clayton sein. Er reiht sich in die Riege der Weltklasse­pianisten auf Mettmanns Bühnen ein.
 ?? ?? Klaus Stachuletz alias „Dr. Mojo“beeindruck­t mit seiner Stimme und vielseitig­en Talenten an Gitarre und Mundharmon­ika.
Klaus Stachuletz alias „Dr. Mojo“beeindruck­t mit seiner Stimme und vielseitig­en Talenten an Gitarre und Mundharmon­ika.
 ?? ?? Das Wuppertale­r Blues-Urgestein Ralf Falk war der Künstler, der mit seiner Musik das erste Bluesfesti­val 2016 eröffnete. Am 11. Juni ist er wieder dabei.
Das Wuppertale­r Blues-Urgestein Ralf Falk war der Künstler, der mit seiner Musik das erste Bluesfesti­val 2016 eröffnete. Am 11. Juni ist er wieder dabei.
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FOTO: B. PIEKER Benjamin Pieker organisier­t das Bluesfesti­val Mettmann.

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