Rheinische Post Kleve

Reduzierte Formen im Haus im Park

- VON MARKUS BALSER

EMMERICH/KLEVE Für seine erste Ausstellun­g des Jahres hat der Emmericher Kunstverei­n gleich zwei interessan­te Künstler gewinnen können. Und obwohl die Arbeiten von Lutz Könecke (Keramik) und Caroline Koenders (Grafik) unterschie­dlicher nicht sein könnten, passen sie dennoch hervorrage­nd zusammen, denn beide arbeiten mit reduzierte­n Formen und Farben, wie jetzt im Haus im Park zu sehen ist. Die Ausstellun­g wurde von Professor Harald Kunde, Direktor des Museums Kurhaus Kleve, eröffnet. Lutz Könecke, der aus der Nähe von Göttingen stammt, ist die Liebe zur Keramik gewisserma­ßen in die Wiege gelegt worden. Sein Urgroßvate­r war Otto Lindig, der in den 1920er Jahren die Bauhaus-Töpferei leitete. Ebenso wie sein Vorfahr hat sich auch Lutz Könecke den Keramikgef­äßen verschrieb­en, wobei seine Kannen, Vasen und Krüge in ihrer Schlichthe­it und Monumental­ität vielmehr aus Ton entstanden­e Skulpturen sind. Werner Steinecke vom Emmericher Kunstverei­n, selbst Experte auf dem Gebiet der Keramik, war von den Arbeiten Kön- eckes sofort begeistert: „Es gibt viel Keramik, die Kunst sein will, oft aber viel zu verspielt ist. Das Fasziniere­nde an den Arbeiten von Lutz Könecke ist die Reduktion von Form und Farbgebung.“

Ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Werken von Caroline Koenders, die ihr Atelier in der Klever Bensdorp-Fabrik hat. Der Schwerpunk­t der gebürtigen Niederländ­erin liegt auf Kaltnadelr­adierungen, aber auch auf Mezzotinto­drucken, die sie nahezu in Perfektion beherrscht. Dabei benötigt diese, nur noch selten verwendete, weil aufwendige Schabtechn­ik viel Geduld.

Gut acht Monate dauert es bis Koenders ein Werk vollendet hat. Das Ergebnis kann sich dafür aber auch sehen lassen – dreidimens­ional wirkende, geometrisc­he Körper, die aus dem Schwarz hervortret­en und so in einem fast mystischen Licht erscheinen. „Es ist der Hell-DunkelKont­rast, der diese Arbeiten so spannend macht“, sagt Steinecke. Haus im Park, bis 23. April. Sa. 13 bis 17 Uhr, so. 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

 ?? FOTOS: BAL ?? Lutz Könecke mit einem seiner interessan­ten Keramikgef­äße. Rechts: Caroline Koenders mit einer Mezzotinto-Arbeit.
FOTOS: BAL Lutz Könecke mit einem seiner interessan­ten Keramikgef­äße. Rechts: Caroline Koenders mit einer Mezzotinto-Arbeit.
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