Rheinische Post Kleve

Inklusion auf jeder Ebene verlangt

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Die UN-Behinderte­nkonventio­n hatte das Thema in die Welt gebracht, EUKommissi­on und die EU-Mitgliedst­aaten sind überein gekommen, Menschen mit Behinderte­n gleiche Rechte einzuräume­n. Die neue Gesetzesla­ge betrifft auch die Länder und lässt die Kommunen nicht außen vor: Auf jeder Ebene muss daran mitgewirkt werden, dass Hinderniss­e in der Gleichbeha­ndlung abgebaut werden.

Keinesfall­s meint Inklusion nur den gemeinsame­n Unterricht von behinderte­nundnicht-behinderte­n Kindern. Nur lässt sie sich in diesem Bereich am ehesten „von oben“organisier­en. Vereine oder Freundeskr­eise müssen sich selbst fragen, ob sie offen genug für Behinderte sind.

Im Kreis Kleve, in dem es eine Vielzahl von Förderschu­len gab, wurde intensiv an einem Konzept gearbeitet, das den Eltern eine größtmögli­che Wahlfreihe­it ließ und lässt. Ob ein behinderte­s Kind eine der erhaltenen und neu zugeschnit­tenen Förderschu­len besucht oder eine Regelschul­e, das sollen vorrangig die Eltern entscheide­n. Die natürlich von den Fachleuten in den Schulen und im Schulamt beraten werden. Unterm Strich kommt dabei bisher raus, dass eine Vielzahl von Eltern nach wie vor den SpezialSch­ulen den Vorrang gibt. 700 Kinder besuchen eine der Förderschu­len im Kreis.

Eine ganze Reihe Kinder, vorrangig lernbehind­erte und emotional auffällige, besucht inzwischen Regelklass­en. Das funktionie­rt mal mehr, mal weniger gut. Meist weniger, weil Sonderpäda­gogen und Inklusions­helfer fehlen. Gerade für letztere müssen Eltern oft kämpfen.

ANJA.SETTNIK@RHEINISCHE-POST.DE

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