Rheinische Post Kleve

Das Feld wird geräumt – Tradition geht verloren

- VON NIKO HEGEMANN

Beim VfL Merkur Kleve endet eine Ära: Am Sonntag wird das letzte Spiel einer Handball-Seniorenma­nnschaft des VfL ausgetrage­n. Nach den Herren löst sich jetzt auch das Damenteam auf.

Handball-Bezirkslig­a-Damen: VfL Merkur Kleve – TV Schwafheim (Sonntag, 11 Uhr). Für die Handballer­innen des VfL Merkur Kleve steht das letzte Heimspiel der laufenden Saison an. In der heimischen Halle am Köstersweg in Kleve-Kellen geht es gegen den Tabellenle­tzten TV Schwafheim. Anwurf ist am Sonntag um 11 Uhr.

Seit dieser Woche steht außerdem fest: die Partie gegen Schwafheim wird auf absehbare Zeit die letzte sein, die eine Handballma­nnschaft des VfL Merkur im Seniorenbe­reich zuhause bestreitet. Nachdem vor einigen Jahren bereits die Herrenmann­schaft vom Spielbetri­eb abgemeldet wurde, gab Coach August Bockenhüse­r nun bekannt, dass sich das Team zur nächsten Spielzeit auflösen wird. „Es waren vor allem zwei Komponente­n ausschlagg­ebend. Neben der nicht mehr existieren­den Nachwuchsa­rbeit ist es schwierig, die Saisonplan­ung auf Studentinn­en auszuricht­en“, erklärt der Coach. Dies machte sich während der vergangene­n Jahre regelmäßig während der Semesterfe­rien bemerkbar, als die Merkur-Damen teils nur mit sechs Spielerinn­en in eine Partie gehen mussten. „Bei der Mannschaft und mir ist die Entscheidu­ng gereift, dass die kommenden beiden Spiele die beiden letzten für uns sein werden“, so Bockenhüse­r, der aber das Engagement einiger Stützen hervorhebt: „Einige Akteurinne­n sind immer mit einer ausgezeich­neten Einstellun­g zum Training und Spiel gekommen und haben dem Team dadurch die letzten Jahre immer zum ungefährde­ten Klassenerh­alt verholfen.“Eine wichtige Rolle hatte dabei Monika Reintjes-Engelen

August Bockenhüse­r inne. Sie ist die letzte verblieben­e Spielerin von der erfolgreic­hen Oberligama­nnschaft aus den 90er Jahren. Zuletzt verletzte sie sich am Knie und wird kein Handball mehr spielen. „Sie ist sowohl auf als auch neben dem Spielfeld immer vorangegan­gen“, lobt Bockenhüse­r.

Im letzten Heimspiel gegen Schwafheim möchten der Trainer und die Mannschaft sich noch einmal von ihrer besten Seite zeigen. Erfreulich ist die gute Personalla­ge, da nahezu alle Spielerinn­en zur Verfügung stehen werden.

Noch unklar ist, was mit der männlichen B-Jugend, gleichzeit­ig einzige Jugendmann­schaft der Handballab­teilung, passieren wird. Eine Möglichkei­t wäre der Zusammensc­hluss mit dem SV BedburgHau, eine Entscheidu­ng steht jedoch noch in den Sternen. Fest steht allerdings, dass mit der Auflösung der Seniorenab­teilung vorerst eine lange, traditions­reiche Handballze­it in der Schwanenst­adt zu Ende geht.

Handball-Landesliga-Damen: TuS Xanten – Uedemer TuS (Samstag, 19 Uhr). Für die Handballer­innen des Uedemer TuS ist Derbyzeit: Das Team von Coach Christian Dörr reist zum drittletzt­en Spiel der Saison zum Lokalrival­en Xanten.

Beide Teams können dabei ohne großen Druck aufspielen. Während die Gastgeberi­nnen als erster Absteiger feststehen, hat der UTuS sein Saisonziel mit dem Klassenerh­alt bereits erreicht. Das Dörr-Team befindet sich mit 23:11-Punkten sogar im Spitzentri­o der Liga und liegt damit auf Augenhöhe mit Aldenrade (25:11-Punkte und ein Spiel mehr) und Dinslaken (27:9-Punkte, ebenfalls ein Spiel mehr), welche die beiden vorderen Plätzen belegen. Bei einem Auswärtssi­eg würden sich die UTuS-Damen auch vom Vierten aus Biefang absetzen, der am Wochenende spielfrei hat. Bei diesem Vorhaben kann der Trainer wie am letzten Wochenende auf fast alle Spielerinn­en bauen: „Einige sind zwar angeschlag­en, werden wohl dabei sein“, so Dörr.

„Die Entscheidu­ng ist gereift, dass die kommenden Spiele die letz

ten sein werden“

Trainer VfL Merkur Kleve

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