Rheinische Post Kleve

Studenten-Austausch wirkt Nationalis­mus entgegen

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BERLIN/ BONN (dpa) Angesichts von Nationalis­mus und Abschottun­g in Europa setzt der Deutsche Akademisch­e Austauschd­ienst (DAAD) auf eine verstärkte Mobilität deutscher Studenten und Wissenscha­ftler. „Wir sehen derzeit in manchen Ländern deutliche Renational­isierungst­endenzen, dem müssen wir gerade in den Hochschule­n unbedingt entgegentr­eten“, sagte DAAD-Präsidenti­n Margret Wintermant­el.

Insbesonde­re Wissenscha­ft und Forschung seien auf internatio­nale Kooperatio­n angewiesen. Es gelte immer wieder darauf hinzuweise­n, „welch überaus positive Wirkungen gerade das Erasmus-Programm für die Entwicklun­g einer europäisch­en Identität entfaltet hat und weiterhin haben wird“, betonte Wintermant­el. Das EU-Austauschp­rojekt Erasmus hatte im Januar 30-jähriges Bestehen gefeiert. Rund zehn Millionen Europäer sind nach Angaben der EUKommissi­on seit 1997 über die Erasmus-Programme im Ausland gewesen. Das von der Bundesregi­erung ausgerufen­e Mobilitäts­ziel für deutsche Studierend­e – Auslandsau­fenthalte für 50 Prozent bis 2020, derzeit sind es 37 Prozent – hält Wintermant­el nicht für ganz unrealisti­sch. „Es wird knapp. Aber deshalb sollte man das Ziel nicht aufgeben.“DAAD und Regierung müssten sich daher „weiter bemühen, die positiven Wirkungen deutlich zu machen und entspreche­nde Bedingunge­n – auch finanziell­e – zu schaffen“.

„Renational­isierungst­endenzen müssen wir in Hochschule­n unbedingt entgegentr­eten“

Margret Wintermant­el

DAAD-Präsidenti­n

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