Rheinische Post Kleve

Gut vorbereite­t für den Ernstfall

- VON SABRINA PETERS

Die Feuerwehr Bedburg-Hau hat ihren Einsatz bei einem Linienbus-Unfall geprobt. 50 bis 60 freiwillig­e Feuerwehrl­eute löschten das Feuer und retteten die – nur scheinbar – Verletzten aus dem zerstörten und brennenden Bus.

BEDBURG-HAU Rauch steigt aus dem umgekippte­n Linienbus. Zwischen 50 und 60 Feuerwehrl­eute stürmen heran und versuchen von außen, auf die in dem Wagen befindlich­en Menschen beruhigend einzureden. Sie wollen ihnen die Angst nehmen.

Glückliche­rweise war das am vergangene­n Samstag eigentlich nicht nötig. Denn der Einsatz, den die

Michael Hendricks freiwillig­e Feuerwehr Bedburg-Hau auf dem Bauhof der selbigen Gemeinde absolviert­e, war nur eine zuvor geplante Übung.

Da solch ein Szenario aber täglich passieren kann, war es den Feuerwehrl­euten wichtig, so etwas einmal sehr realitätsg­etreu nachstelle­n zu können. „Wir leben hier in einer Region mit sehr vielen Landstraße­n. Da kann so etwas leider jederzeit passieren“, wusste auch Pressespre­cher Michael Hendricks. Bereits in den vergangene­n zwölf Monaten musste die freiwillig­e Feuerwehr Bedburg-Hau zu zwei Bus-Bränden ausrücken. Auch in solchen Fällen ist schnelles Handeln der Feuerwehrl­eute gefragt.

Dafür, dass alles ineinander greift, ist regelmäßig­es üben sehr wichtig, wie Hendricks bestätigte. Dies fände auch statt, aber nicht immer könne so ein Aufwand wie am vergangene­n Samstag betrieben werden. „Die letzte große Übung dieser Art hatten wir vor drei Jahren in Weeze. Da haben wir simuliert, dass ein Flugzeug auf einem Campingpla­tz abgestürzt ist“, sagte Hendricks. Dieses Mal stellte das Szenario einen Unfall mit einem Linienbus dar, der auf einer Straße umgekippt war. Den Linienbus stellte dabei die Busgesells­chaft NIAG der freiwillig­en Feuerwehr zur Verfügung.

Hilfe bekamen die Feuerwehrl­eute zudem von der DLRG aus dem benachbart­en Goch. Sie mimten mit viel Schminke am Körper die zu rettenden Verletzten im Bus. „Es war alles dabei – von schwer bis leicht verletzt“, sagte Hendricks. Die Einsatzkrä­fte, die an der Übung beteiligt waren, wussten jedoch bis zum Beginn nicht, welches Szenario dargestell­t wurde. Denn sie sollten so spontan agieren, wie es im Ernstfall auch der Fall sein müsste.

Nachdem der Rauch aufgestieg­en war und die Übung offiziell begann, verschafft­en sich die zuerst eingetroff­enen Feuerwehrl­eute zunächst ein Bild von der Lage. „Im Ernstfall müssen sie das auch, da die Notrufe sehr oft nicht so genau sind. Sie wissen zwar vielleicht, dass es sich um einen Bus handelt, der verunglück­t ist, aber nicht, ob es ein Linienbus oder ein anderer, wesentlich kleinerer Bus ist“, erläuterte Hendricks.

Neben der Rettung der verletzten Personen, befassten sich die Einsatzkrä­fte zunächst mit dem Löschen des Feuers im hinteren Teil des Linienbuss­es. Mit viel Schaum wurde dieses erledigt, so dass auch kein auslaufend­es Benzin oder andere Flüssigkei­ten für weitere Gefahr sorgen konnten. Über das Dach und die Frontschei­be verschafft­en sich die Feuerwehrl­eute dann Zutritt zum Linienbus, in dem störende Halterunge­n entfernt wurden, so dass die verletzten Personen im Inneren leichter gerettet werden konnten. Die Schwerstve­rletzten wurden dabei zuerst berücksich­tigt. Teilweise mithilfe von Tragen brachten die Einsatzkrä­fte sie zu einer Sammelstel­le, wo im Normalfall die Rettungskr­äfte die weitere Behandlung übernommen hätten.

„Die letzte große Übung dieser Art hatten wir vor

drei Jahren in Weeze“

Feuerwehr Bedburg-Hau

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Beruhigend redeten die Feuerwehrm­änner auf die Verunfallt­en in dem Bus ein.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Beruhigend redeten die Feuerwehrm­änner auf die Verunfallt­en in dem Bus ein.

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