Rheinische Post Kleve

Zweite Klever Gesamtschu­le startet

- VON MARC CATTELAENS

Nach langem Zittern hat es die jetzige Sekundarsc­hule geschafft und genügend Schüler für einen Neustart als Gesamtschu­le bekommen. Das Lehrerteam freut sich auf die Einweihung­sfeier am 30. August an der Hoffmannal­lee.

KLEVE Keine andere Klever Schule hat in den vergangene­n Monaten ein solches Auf und Ab erlebt wie die Sekundarsc­hule. Jetzt ist klar: Sie wird umgewandel­t zur Gesamtschu­le; weil es ausreichen­d Schüler gibt, wird sie zum nächsten Schuljahr an der Hoffmannal­lee ihren Dienst aufnehmen.

Das Leitungste­am musste lange um die Existenz seiner Schule bangen, weil das Interesse an der Schulform immer weiter abnahm. Die Politik erkannte das Dilemma, konnte sich aber lange nicht auf eine Vorgehensw­eise einigen. Nachdem der

Gabriele Pieper Stadtrat schließlic­h beschlosse­n hatte, dass die Sekundarsc­hule zur zweiten Klever Gesamtschu­le umgewandel­t wird, ging das Zittern erst richtig los, denn erst sah es nicht danach aus, dass die Schule auf die erforderli­che Anzahl von 100 Anmeldunge­n kommt. Dann die erlösende Nachricht: Das Anmeldever­fahren ist beendet, die neue Gesamtschu­le hat genügend Schüler.

„Das vergangene Schuljahr war wirklich schlimm für uns. Wir sind durch ein ständiges Wellental gegangen“, sagt Schulleite­rin Gabriele Pieper. Zwischenze­itlich hatte der Stadtrat beschlosse­n, dass die Sekundarsc­hule ausläuft. „Das traf uns total unvorberei­tet. Wir wurden durch die Politik nicht hinreichen­d informiert“, blickt Pieper zurück. Zu der Entscheidu­ng hat sie eine klare Meinung: „Eine Schließung, das war wirklich unüberlegt.“Vor allem dem Einsatz der Schulpfleg­schaft sei es zu verdanken, dass der Stadtrat seine Meinung änderte und die Umwandlung zur zweiten Gesamtschu­le in Kleve beschloss. „Dieses Engagement war 1a. Die haben wirklich gekämpft“, betont Pieper.

Anschließe­nd hatte die Schulleitu­ng nur noch wenig Zeit, die von der Bezirksreg­ierung vorgegeben­e Anzahl von mindestens 100 Schülern zu erreichen. „Zum Glück hatte uns die Stadtverwa­ltung früh signalisie­rt, dass wir mit dem fünften Schuljahr an der Hoffmannal­lee beginnen können“, sagt Pieper. Das sei in Gesprächen mit Eltern ein gutes Argument gewesen. Doch trotz aller Anstrengun­gen kam man zunächst nur auf 94 Schüler. Dadurch, dass das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Schüler abgewiesen hat, die der neuen Gesamtschu­le zugewiesen wurden, und durch verspätete Anmeldunge­n hat es doch noch mit den 100 Schülern geklappt.

„Es ist zwar ein sehr knapper Start für uns, aber wenn alle Schulleite­r sagen ,wir brauchen diese Schulform’, dann sehe ich auch langfristi­g gute Chancen für uns. Wir müssen uns gegenseiti­g unterstütz­en “, sagt Pieper. Aber sie weiß auch, dass sich ihr Kollegium beweisen muss: „Wir können nur überzeugen, wenn wir Qualität abliefern. Es dauert ein paar Jahre, bis wir uns etabliert haben“, betont sie. Mit ihrem Team will sie nun am Profil der Schule arbeiten. Auf Kunst und Kultur soll das ausgericht­et sein, gesellscha­ftswissens­chaftliche Fächer sollen im Fokus stehen. „Wir denken über Leistungsk­urse in Kunst und Geschichte nach“, erläutert die stellvertr­etende Schulleite­rin Ursula Fischer.

Dass die Schule ein neues Gebäude an der Hoffmannal­lee bekommt, freut die Lehrer sehr. Der Stadtrat hatte beschlosse­n, bei diesen Schulausba­u ein Workshopve­rfahren in Zusammenar­beit mit dem Architektu­rbüro Hausmann Architekte­n anzuwenden – wie beim neu zu bauenden Konrad-Adenauer-Gymnasium. „Das ist der richtige Weg, wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir wollen uns als Gesamtschu­le für die Oberstadt profiliere­n“, sagt Pieper.

Für den 30. August hat die neue Gesamtschu­le eine Einweihung­sfeier geplant. Dann wird sie sich auch mit ihrem neuen Namen präsentier­en. Der ist bis auf Weiteres noch Geheimsach­e.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren und wollen uns als Gesamtschu­le für die Oberstadt profiliere­n“

Schulleite­rin

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