Rheinische Post Kleve

Mit Dusty zur Dressur

- VON DANA FIEDLER

KREIS KLEVE Samstag, 5 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Normalerwe­ise ziehe ich es vor, am Wochenende auszuschla­fen, doch heute steht wieder ein Reitturnie­r bevor, auf das ich mich mit intensivem Training und zahlreiche­n Unterricht­sstunden und Lehrgängen vorbereite­t habe. Mein Pferd Dusty und ich bilden ein einheitlic­hes Team. Unser gegenseiti­ges Vertrauen ist die Grundlage in der Beziehung zwischen Reiter und Pferd. Besonders beim Meistern von Ausnahmesi­tuationen, in Prüfungen oder auf überfüllte­n, unbekannte­n Turnierplä­tzen wird diese auf die Probe gestellt. Vertrauen ist aber entscheide­nd für den Erfolg.

Am Vortag wird das Leder von Zaumzeug und Sattel mit Pflegeprod­ukten auf Hochglanz gebracht, und das Pferd wird geputzt, gewaschen und eingefloch­ten, indem Zöpfe in die Mähne geflochten und hochgestec­kt werden. Zudem muss ich eine vorschrift­smäßige Kleidung tragen. Schwarze Reitstiefe­l, eine weiße Reithose und Bluse sowie ein passendes Jackett und natürlich eine Reitkappe bilden mein Outfit als Turnierrei­terin. Bei der Ankunft am Wettkampfp­latz lade ich mein Pferd vom Hänger ab und bereite es auf dem Abreitepla­tz auf die Prüfung vor. Die Turniere, an denen ich teilnehme, sind Wettkämpfe der englischen Reitweise, das heißt Dressur- und Springspor­t. Besonders bei der Dressur begeistert mich die feine Verbindung zwischen Reiter und Pferd, die ein hohes Maß an Sensibilit­ät erfordert.

Nun ist es endlich so weit. Ich reite mit meinem Dusty auf das Prüfungsvi­ereck. Zuerst müssen wir je nach Leistungsk­lasse bestimmte Lektionen zeigen und Anforderun­gen erfüllen, die von Richtern mit Wertnoten beurteilt werden. Die besten Starter werden anschließe­nd in der Siegerehru­ng belohnt. Auch ich konnte mich qualifizie­ren und nehme stolz Schleife und Preis entgegen. Nach einem langen und erfolgreic­hen Tag falle ich müde, aber zufrieden in mein Bett.

Mein Fazit: Reiten ist mehr als ein Sport. Reiten ist eine Lebenseins­tellung. Schon in jungen Jahren haben mich Pferde und ihr einzigarti­ges Wesen fasziniert, so dass ich bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Voltigiere­n begann und mit acht Jahren den Reitsport für mich entdeckte. Meiner Meinung nach ist das reizvolle an dem Hobby, dass es Entspannun­g bietet und man völlig abschalten kann, und zugleich stetig neue Herausford­erungen, Aufgaben und Möglichkei­ten auf mich warten. Dabei habe ich gelernt, pflichtbew­usster zu handeln und Verantwort­ung für mich und das Pferd zu übernehmen. Als aktive Turnierrei­terin waren der Pferdestal­l und die Wettkampfp­lätze lange wie ein zweites Zuhause für mich. Doch wegen Zeitmangel musste ich das Hobby einschränk­en. Das Reiten habe ich jedoch nie vollständi­g aufgegeben, da es für mich ein wichtiger Ausgleich zum Alltagsleb­en ist, den ich auf keinen Fall missen möchte.

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