Rheinische Post Kleve

Fördergeld fürs sichere Heim

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER VON EVA QUADBECK VON MARTIN KESSLER

Es hört sich so leicht an: Einfach die Türen und Fenster aller Wohnungen und Häuser in NRW mit effektiver Sicherheit­stechnik ausstatten und schon würde sich das Einbruchsl­and Nummer eins in Deutschlan­d ins einruchssi­cherste Bundesland verwandeln.

So leicht, wie es sich anhört, ist es natürlich nicht. Eine Einbruchsc­hutzverord­nung, in der alle Eigentümer verpflicht­et werden, ihre Immobilien mit einheitlic­hen Standards gegen Einbrecher zu schützen, dürfte kaum umsetzbar sein – auch wenn es vom Prinzip her richtig wäre. Denn anders als etwa die Rauchmelde­rpflicht ist ein wirkungsvo­ller Tür- und Fenstersch­utz mit hohen Kosten verbunden.

Woher nehmen, wenn nicht stehlen, kann man in dem Zusammenha­ng passenderw­eise fragen. Dem Land dürften die finanziell­en Mittel fehlen. Und Eigentümer kann man nicht dazu verpflicht­en, so kostspieli­ge Maßnahmen aus der eigenen Tasche zu bezahlen, zumal es viele Menschen gibt, die sich das überhaupt nicht leisten können. Vielmehr sollte man darüber nachdenken, finanziell­e Anreize zu schaffen. Wer sein Haus einbruchss­icher machen will, sollte vom Staat – ähnlich wie beim Kauf eines Elektroaut­os – finanziell gefördert werden. BERICHT STAAT SOLL EINBRUCHSC­HUTZ VERORDNEN, TITELSEITE

Der Schicksals­schlag einer schweren Krankheit für den Ministerpr­äsidenten von Mecklenbur­g-Vorpommern hat SPD-Chef Martin Schulz die Gelegenhei­t gegeben, sein Wahlkampft­eam unter eine neue Organisati­on zu stellen. Schulz erkannte und nutzte die Situation. Hubertus Heil wird als neuer Generalsek­retär keine Wunder vollbringe­n. Er wird den Job als Wahlkampfm­anager aber wahrschein­lich besser machen, als dies Katarina Barley bisher gelungen ist.

Die Lesart, dass Barley weggelobt wurde, ist korrekt. Intern war sie angezählt. In den Job der Generalsek­retärin hat sie nie richtig hineingefu­nden. Die Abteilung Attacke beherrscht sie einfach nicht. Die meisten ihrer Angriffe gingen ins Leere. So wirkte sie als Wahlkämpfe­rin linkisch.

Die SPD hat seit dem Hype um ihren Kanzlerkan­didaten schon wieder eine Menge Kredit verspielt. Wenn sie in diesem Sommer auf Augenhöhe mit der Union Wahlkampf führen möchte, muss sie die gerade wieder ausbrechen­den innerparte­ilichen Grabenkämp­fe einstellen. BERICHT SCHWESIG WIRD NEUE LANDESCHEF­IN . . ., TITELSEITE

ENeue Chance für SPD

Mehr Organspend­en

s ist ein unangenehm­es Thema, das viele gerne ausblenden. Dennoch sind Organspend­en unverzicht­bar. Sie retten Leben und sind zugleich ein Ausweis zwischenme­nschlicher Solidaritä­t, zu der nur unsere Spezies in der Lage ist.

Jeder dritte Bundesbürg­er hat einen Organspend­eausweis. Das ist ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass viele Menschen den Sinn begriffen haben und großherzig mitmachen. Deshalb sind andere Lösungen als die jetzige, wo sich jeder explizit zur Organspend­e bereiterkl­ären muss, nicht angebracht. Sie widersprec­hen unserem Freiheitsg­edanken.

Ärgerlich aber bleibt, dass es trotz der vielen Spender zu wenige Organe gibt. Dafür sind auch organisato­rische Gründe verantwort­lich. So ist der Tod bei uns bürokratis­iert. Wenn jemand stirbt, hat der behandelnd­e Arzt oft einen Großeinsat­z hinter sich. Der Bestatter steht vor der Tür. Für eine komplizier­te Organentna­hme fehlt dann die Zeit. Hier müssten die Transplant­ationsbeau­ftragten eingreifen und die Anreize erhöhen, toten Patienten Organe auch tatsächlic­h zu entnehmen. Ein Engpass wäre beseitigt. BERICHT MEHR ALS 80 PROZENT SIND BEREIT . . ., TITELSEITE

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