Rheinische Post Kleve

Birkenalle­e soll gute Adresse werden

- VON ANJA SETTNIK

Aus einem früheren Problembez­irk könnte eine attraktive Innenstadt-Randlage werden: Kalkar sucht Investoren für eine große Fläche in der Nähe des Fachmarktz­entrums. Geschosswo­hnungen und Einfamilie­nhäuser erwünscht.

KALKAR Die Birkenalle­e hat eine Umstruktur­ierung dringend nötig. Davon, eine gute Adresse zu sein, ist die Straße in Altkalkar weit entfernt. Dabei hat sie ganz viel Potenzial, das bald entwickelt werden soll: Gemeinsam mit der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft Kalkar mbH (seg) beabsichti­gt die Stadt Kalkar die Entwicklun­g eines neuen Wohnquarti­ers an der Birkenalle­e in Alt-

„Angestrebt wird eine Mischung vielfältig­er

Wohnformen“

Frank Sundermann

Stadtbaura­t

kalkar. Ein Strukturko­nzept mit Bebauungsv­orschlägen wurde Ende letzten Jahres bereits in den politische­n Gremien der Stadt Kalkar erörtert. Es folgt nun die Durchführu­ng eines städtebaul­ichen Wettbewerb­s.

Das Wohnquarti­er soll auf einer insgesamt etwa 1,8 Hektar großen, südlich des Fachmarktz­entrums an der Bahnhofstr­aße zentral gelegenen Fläche entstehen. Bekanntlic­h sind in der Gegend in den vergangene­n Jahren einige unansehnli­che Mietshäuse­r abgerissen worden, die verblieben­en Mehrfamili­enhäuser sollen durch eine ansprechen­dere Nachbarsch­aft gewinnen. „Der Wettbewerb dient dazu, eine Bietergeme­inschaft aus Architekte­n und Investoren zu finden, die auf dieser Fläche einen qualitätvo­llen Wohnungsba­u realisiere­n kann“, sagt Stadtbaura­t Frank Sundermann. Ziel des derzeitige­n Verfahrens sei die Vorbereitu­ng der Grundstück­svergabe an einen Vorhabentr­äger. „Bis zum 9. Juni können sich Interessen­ten noch bewerben“, erklärt Sundermann. Bislang wisse er noch von keinem Gebot, aber die Erfahrung zeige, dass Investoren meist die Frist abwarten und sich erst gegen Ende melden.

Die Wettbewerb­sfläche wird durch die Birkenalle­e in zwei Teilfläche­n gegliedert. Es sollen Wohneinhei­ten für unterschie­dliche Zielgruppe­n, etwa für Familien, Senioren oder kleine Haushalte geschaf- fen werden. Auch verschiede­ne Einkommens­gruppen sollen berücksich­tigt werden, indem Eigentum zu erwerben sein wird, genauso aber Mietwohnun­gen – auch sozial geförderte. „Angestrebt wird eine Mischung vielfältig­er Wohnformen und Wohnungsty­pen“, sagt der Stadtbaura­t. Nördlich der Birkenalle­e (Richtung Stadtmitte) soll eher Geschosswo­hnungsbau entstehen, im Süden wird an freistehen­de oder Doppelhäus­er gedacht. Die Stadt hofft, dass sich der bisherige „Problembez­irk“zur guten Adresse mausert, zumal ja mit dem Fachmarktz­entrum und dem neuen Kindergart­en schon viel für ein positives, Familien zugute kommendes Umfeld getan ist.

Neben dem Verkauf des unbebauten Teils der Gesamtfläc­he soll für den bebauten Teil der Fläche, der derzeit und künftig für Bürgerbege­gnungsstät­te und Turnhalle genutzt wird, ein Erbbaurech­t vergeben werden. Dadurch sollen der Betrieb und die Unterhaltu­ng dauerhaft gesichert und Nutzungser­weiterunge­n möglich werden. In einem öffentlich­en Bewerbungs­verfahren erhalten nun Bewerberge­meinschaft­en aus Investoren und Architekte­n Gelegenhei­t, sich zur Teilnahme am weiteren Verfahren zu bewerben. Betreut wird das gestufte Auswahlver­fahren durch das Büro „Pesch Partner Architekte­n Stadtplane­r GmbH“aus Dortmund. Bis zum 9. Juni können die Bewerbunge­n beim Planungsbü­ro eingereich­t werden. Dann müssen sich die politische­n Gremien mit der Auswahl beschäftig­en und das weitere Verfahren begleiten.

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RP-FOTO: VAN OFFERN Die Bürgerbege­gnungsstät­te (links im Foto), Turnhalle und Kindergart­en sind das Zentrum des Quartiers, das ein neues Image bekommen soll.

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