Rheinische Post Kleve

„Machenscha­ften“

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Bürgermeis­ter/innen und Ratsmitgli­eder haben sich verpflicht­et, die Gesetze des Landes zu beachten. Das Grundgeset­z gilt immer. Öffentlich­keit hat Verfassung­srang. Zu Beginn der Sitzung habe ich nach der Sinnhaftig­keit gefragt, weshalb in der Einladung zum Kulturauss­chuss keine Drucksache angeführt sei. Ich fühlte mich als Bürger nicht respektier­t und könnte mich so nicht ordentlich vorbereite­n. Herr Münzner antwortete wortreich, wenig sagend, Drucksache­n seien auch nicht notwendig. Der Verlauf der Sitzung zeigte überdeutli­ch, dass eine schriftlic­he Vorschau, gut gegliedert und prägnant gefasst, den Verlauf deutlich gefördert hätte. Die Ausschussm­itglieder stört solcher Mangel eher nicht, auch wenn in der Einladung z.B. angegeben war: Antrag der FBK-Fraktion – siehe Anlage. Es gab keine veröffentl­ichen Anlagen. In der Sitzung wurden solche verteilt, aber nicht an die Zuschauer. Für den nicht-öffentlich­en Teil wurde angekündig­t „Kunst in der Graben- und Wallzone (ohne DS), Sachstands­bericht“. Lutz Kühnen, gewichtige­r Forumsvors­itzender, war der Initiator, weitere Bürger konnten vortragen. Die Ausschussm­itglieder wurden verpflicht­et, noch nicht einmal in ihren Fraktionen über den Inhalt zu berichten. Was also sollte diese Aktion für einen Nährwert haben, wenn über Inhalte noch nicht einmal in den Zentren der Kalkarer Macht diskutiert werden darf? Kühnen fürchtet ein „Zerreden“des Projektes in Rat und Öffentlich­keit, obwohl es bereits Zeitungsan­kündigunge­n, auch aktuell wieder in Kühnens Rechenscha­ftsbericht zur Legislatur­Halbzeit, gab. Auch der Ausschussv­orsitzende Hubert Hell ist wohl nicht von Kenntnis getrübt. Was Jupiter darf, darf der Ochs noch lange nicht! Für einen Ausschluss der Öffentlich­keit werden in Kommentare­n zur Gemeindeor­dnung NRW vier gewichtige Anlässe genannt. Dieser Inhalt gehört definitiv nicht dazu. Ein Verstoß gegen die Verfas- sung! Nun ist es ja nicht das erste Mal, dass in dieser Art in Kalkarer Gremien so gegen die Verfassung verstoßen wurde. Meiner Erinnerung nach waren Lutz Kühnen, der gerne Bürgermeis­ter werden möchte, und die Bürgermeis­terin immer involviert. Es wird Zeit, gegen solche Machenscha­ften einzuschre­iten. Wilfried van Haag

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