Frühe Hilfen zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdung

KREIS KLEVE (RP) Eine Fachtagung der Abteilung Jugend und Familie des Kreises Kleve mit 250 Teilnehmern war im Bühnenhaus Kevelaer. Dabei ging es um frühe Hilfen zur Vermeidung von Kindeswohlgefährdung im Kreis Kleve. Eltern mit Kindern, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, brauchen frühzeitig Unterstützung und Hilfe. Der Schutz der Kinder und die Minimierung von Gefährdungen sind als interdisziplinäre Aufgabe zu sehen, die die Fachkräfte vor eine große Herausforderung stellt. Diese Aufgaben und die Organisation der Unterstützung bedürfen eines tragenden Netzwerks.

„Kinder sind unsere Zukunft. Aufgrund der Neuerungen des 2012 in Kraft getretenen Bundeskinderschutzgesetzes hat der Kreis Kleve dem Netzwerkgedanken durch den Aufbau mit Behörden, Schulen, Trägern der Jugendhilfe, Trägern der freien Jugendhilfe, Personen der Heilberufe, Krankenhäusern, offenen Jugendfreizeiteinrichtungen, Tagespflegepersonen, Kindertageeinrichtungen, Familienzentren wie auch Pflegefamilien Rechnung getragen. 405 Partner sind mit dem Kreis Kleve bis heute eine Netzwerkvereinbarung eingegangen“, machte Landrat Wolfgang Spreen als Schirmherr deutlich.

Bausteine gibt es bereits einige. So hat der Kreis Kleve ein Frühwarnsystem entwickelt, in den Ausbau der Kindergartenplätze investiert, die Broschüre „Eltern werden – Eltern sein“aufgelegt und das Netzwerk Kinderschutz im Internet verortet. „Ich bin mir sicher, dass eine optimale Förderung und ein effektiver Schutz von Kindern und Jugendlichen verwirklicht werden kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, so Spreen.

Im Anschluss gaben zwei Referenten in Fachvorträgen Informationen zum Kinderschutz. Dr. Eberhard Motzkau sprach über die Handlungsansätze aus medizinischer Sicht und die Anforderung an die Kooperation mit sozialen Diensten. Im Vortrag von Professor Dr. Gerhard J. Suess ging es um die Bedeutung von Bindung und Resilienz für ein gesundes Aufwachsen.