Rheinische Post Kleve

Unitymedia schaltet Analog-TV ab

- VON REINHARD KOWALEWSKY

Ab 20. Juni wird in NRW ganz auf Digital geschaltet – was Kunden tun müssen.

KÖLN/DÜSSELDORF Der in NRW dominieren­de Kabel-TV-Anbieter Unitymedia läutet das Ende des analog übertragen­en Fernsehens in Nordrhein-Westfalen ein. Ab 20. Juni werden im südlichen Teil des Landes inklusive Köln, Düsseldorf, Neuss Ratingen und Krefeld nur noch digitale Signale übertragen. In den nördlichen Regionen (Westfalen, Ruhrgebiet, Wesel, Moers) wird am 27. Juni abgeschalt­et. Wir erläutern, worauf Kunden achten müssen.

Wichtig: Mehr als 90 Prozent der Kabel-TV-Kunden in NRW werden von der Umstellung nichts merken. Laut Landesmedi­enanstalt NRW empfangen nur noch rund 175.000 Haushalte analoges TV. Ihnen droht ein schwarzer Bildschirm. Nach einer Umrüstung erhalten sie statt oft nur rund 25 Programmen ein deutlich größeres An- gebot von oft mehr als 100 Programmen.

Zwei Kundengrup­pen müssen unterschie­den werden: Diejenigen, die einen Röhrenfern­seher oder einen älteren Flachbilds­chirm (vor 2010) haben, müssen einen Receiver zum „Übersetzen“des digitalen Signals in den analogen Standard kaufen. Ursprüngli­ch hatte Unitymedia angedeutet, solche Geräte verschenke­n zu wollen. Nun werden sie für 30 Euro verkauft, bieten aber auch die Übertragun­g von HD-TV.

Die zweite betroffene Kundengrup­pe ist diejenige, die einen schon digitalfäh­igen Flachbilds­chirm hat, doch bisher nur das analoge Signal nutzte. Ein analoges Angebot erkennt man daran, wenn die Spartenkan­äle ZDF Neo oder One fehlen und wenn es kein HDProgramm gibt. Diese Kunden müssen auf ihrem Gerät nur einen neuen Sendersuch­lauf starten, um das bessere Angebot zu erhalten. Das geht auch schon vor der Abschaltun­g, weil die digitalen Signale bereits über alle Unitymedia-Leitungen ausgestrah­lt werden.

Auch bei Kauf und Inbetriebn­ahme eines Digital-Receivers müssen Kunden nicht auf den Tag der Abschaltun­g warten, weil sie das digitale Signal ja bereits erhalten.

Ein Sonderkünd­igungsrech­t wegen der analogen Abschaltun­g haben die Kunden nicht, weil sie ja ein besseres Nachfolgea­ngebot haben.

Trotzdem weisen Experten darauf hin, dass Kunden sich eine Kündigung des Vertrages überlegen können. Statt eines Receivers für digitales-Kabel-TV können sie auch einen ähnlich günstigen Receiver für das neue digitale Antennenfe­rnsehen DVB-T2 kaufen, mit dem sie seit Frühjahr bis zu 40 Programme sehen können. Außerdem bietet die Telekom für ihre Online-Kunden 100 TV-Programme für zwei Euro im Monat per Internet-Stream.

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FOTO: DPA Dieses Modell des Einkaufswa­gens, das man so auf der ganzen Welt findet, beruht auf einem Konzept der bayerische­n Firma Wanzl.

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