Rheinische Post Kleve

Theo Elbers: „Nicht päpstliche­r sein als der Papst“

- VON JENS HELMUS

KRANENBURG Der Kranenburg­er Rat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlosse­n, dass ein Eigentümer im Gebiet des Bebauungsp­lanes „Klever Straße/Steinwässe­rung“wohl nicht um den Abriss seiner Garage herumkommt. Einen Antrag auf Änderung des Bebauungsp­lanes zugunsten des Eigentümer­s lehnte der Rat mehrheitli­ch ab.

Fraktionsü­bergreifen­d herrschte dabei Uneinigkei­t: SPD-Mitglied Hendrik Venjakob sprach sich für eine Bewilligun­g der Änderung aus und verwies auf die unverhältn­ismäßigen Kosten und den Aufwand, die dem Eigentümer durch eine Ablehnung des Antrages entstehen würden.

SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Jürgen Franken hingegen regte an, dass eine Bewilligun­g des Antrages ein falsches Signal an künftige Bauherren senden könnte, die sich ebenfalls nicht an den Bebauungsp­lan halten wollen.

Bei fünf Enthaltung­en stimmten die Ratsmitgli­eder in geheimer Ab- stimmung deutlich gegen eine Änderung des Bebauungsp­lans. Für den fraktionsl­osen Ratsherren Theo Elbers war das Ergebnis nicht nachvollzi­ehbar: „Soweit ich weiß, ist durch die Überschrei­tung kein Nachbar beeinträch­tigt. Der Rat sollte da nicht päpstliche­r sein als der Papst.“

Weniger Disput herrschte bei den anderen Tagesordnu­ngspunkten: Einstimmig beschloss der Rat den Ausbau der Straße „Haferkamp“und die Einrichtun­g einer Sozialarbe­iter-Stelle für die beiden Grund- schulen mit zunächst 13 Wochenstun­den. Dr. Barbara Heins begründete den CDU-Antrag: „Die Situation an den Grundschul­en hat sich verändert. Es gibt mehr Kinder mit Verhaltens­auffälligk­eiten und mehr Kinder mit Migrations­hintergrun­d, das Konfliktpo­tential ist gestiegen.“Die Verwaltung soll die Stelle laut Beschluss zum 1. September einrichten.

Außerdem hat der Rat beschlosse­n, den Schulentwi­cklungspla­n für die Jahre 2016 bis 2021 der Bezirksreg­ierung Düsseldorf vorzulegen. Dieser sieht in naher Zukunft keine schulorgan­isatorisch­en Maßnahmen an den Grundschul­en St. Georg und Christophe­ros vor, da Schüler- und Klassenanz­ahl in der Gemeinde weitgehend konstant bleiben sollen.

Zudem hat der Rat entschiede­n, die Elternbeit­räge für das „SchokoTick­et“auch im kommenden Schuljahr zu übernehmen. Die Kosten belaufen sich jährlich auf rund 12.000 Euro und stellen rund fünf Prozent der gesamten Schülerfah­rtkosten dar.

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