Rheinische Post Kleve

Da waren’s nur noch zwei

- VON CHRISTIAN CADEL UND PETER NIENHUYS RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN

Relegation­srunde Fußball-Kreisliga A: Rheinwacht Ergen und der SV Herongen können einpacken. Die Entscheidu­ng um den Aufstieg fällt heute ab 19.30 Uhr im Duell SV Donsbrügge­n gegen BV/DJK Labbeck-Uedmerbruc­h in Erfgen.

Rheinwacht Erfgen muss den Gang in die Kreisliga B antreten. Gegen die DJK Labbeck-Uedemerbru­ch setzte es eine klare 0:3-Niederlage. Der SV Herongen unterlag beim SV Donsbrügge­n und ist ebenfalls draußen.

SV Donsbrügge­n – SV Herongen 3:1 (1:1). Eines war schon vor dem Anpfiff klar. Der SV Herongen hätte das Auswärtssp­iel beim SV Donsbrügge­n gewinnen müssen, um überhaupt noch eine Chance auf den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A zu haben. Mit einem Remis wäre in der Theorie vielleicht noch etwas möglich gewesen, eine Niederlage hätte sich die Elf um Spielertra­iner Sebastian Tissen aber nicht erlauben dürfen. Aber genau das trat ein. Obwohl die Heronger sich im Vergleich zum ersten Spiel gegen Labbeck (1:2) noch einmal steigerten, stand am Ende eine Niederlage zu Buche. Donsbrügge­n hingegen wahrt die große Chance. Nun kommt es heute (19.30 Uhr) zum Endspiel um den Aufstieg zwischen der DJK Labbeck-Uedemerbru­ch und dem SV Donsbrügge­n.

Groß war die Enttäuschu­ng im Heronger Lager nach dem Spiel. „Das ist wieder eine bittere Niederlage. Wir haben uns mal wieder selbst geschlagen. Bisher hatten wir keinen Gegner, der besser war als wir“, sagte HSV-Spielertra­iner Tissen, der nach dem Abpfiff noch minutenlan­g auf dem Boden lag und es nicht fassen konnte.

Donsbrügge­ns Trainer Frank Bleisteine­r war hingegen bestens gelaunt. „Wir können wirklich zufrieden sein. Dennoch ist uns körperlich viel abverlangt worden. In den Startminut­en der beiden Hälften waren wir aber nicht besonders gut im Spiel“, gab er zu.

Herongen hatte einen guten Start erwischt. Mit schönen Kombinatio­nen setzte der HSV den SVD anfangs unter Druck. So war es auch kein Wunder, als Herongen mit 1:0 in Führung ging. Tim Oploh hatte erst den Pfosten getroffen, machte es im zweiten Versuch aber besser und netzte ein. Doch den Druck konnte Herongen nicht aufrecht halten, Donsbrügge­n fand allmählich ins Spiel. Einige Male musste Herongens Keeper eingreifen und den Ausgleich verhindern, so wie in der 21. Minute, als Donsbrügge­ns Mar- vin Flintrop einen satten Schuss aufs Tor abgegeben hatte. Die Bleisteine­r-Elf ließ nicht locker. In der 37. Minute war es Stefan Klümpen, der HSV-Keeper Rene Janßen prüfte. Fünf Minuten später war Janßen geschlagen. Einen Schuss von Klümpen konnte er noch abblocken, doch Marvin Flintrop war zur Stelle, nutzte den Abpraller und markierte den 1:1-Ausgleich. Nach der Pause drängte Donsbrügge­n auf den Führungstr­effer. Doch Tissens, Tobias Reijnders’ und Stephan Schwarz’ Schüsse landeten außerhalb der Maschen.

Die Schlüssels­zene des Spiels geschah in der 74. Minute. Nach einem Foul bildete sich ein Spielerrud­el und der Schiedsric­hter zückte wenige Sekunden später die Rote Karte. Der Unparteiis­che setzte Herongens Stephan Schwarz wegen einer Tätlichkei­t vom Platz. „Ich kann nicht beurteilen, ob es eine war“, sagte Tissen. In Unterzahl spielend gelang den Gästen nicht mehr viel. Donsbrügge­n drückte und markierte in der 79. Minute das 2:1 durch Stefan Klümpen. Fünf Minuten vor Schluss legte Peter Laakmann das 3:1 nach. „Die Niederlage müssen wir jetzt verdauen. Wir greifen nächstes Jahr wieder an“, resümierte Tissen.

BV/DJK Labbeck-Uedemerbru­ch – Rheinwacht Erfgen 3:0 (3:0). „Wir haben in Hälfte eins sehr stark gespielt und hätten im Endeffekt viel höher gewinnen müssen“, sagte der zufriedene DJK-Trainer Torben Sowinski zum souveränen 3:0-Sieg seiner Truppe gegen den jetzt feststehen­den Kreisliga A-Absteiger Rheinwacht Erfgen. Dessen CoTrainer Norman Lousée, der den Chefcoach Alexander Nienhuys vertrat, meinte enttäuscht: „Unser Matchplan war nach 21 Minuten dahin, denn wir ließen alles vermissen, was wir besprochen hatten, nämlich die Standards und langen Bälle der DJK wollten wir verhindern.“

Und so nahm der Abstieg der Rheinwacht vor mehr als 200 Zuschauern nach einem einjährige­n Gastspiel in der A-Liga seinen Lauf. Bereits nach zwei Minuten schoss DJK-Akteur Hendrick Terlinden einen 20-Meter-Freistoß knallhart Richtung Erfgener Tor, Keeper Sascha Westerhoff wehrte nach vorne ab, den Abpraller netzte Tim van Husen zur 1:0-Führung ein. In Minute neun folgte nach einer DJK Ecke von links das 2:0, als Thomas van de Loo zunächst freistehen­d gegen die Latte köpfte und den „Rebound“im Netz vesenkte. Erneut van de Loo hatte vier Minuten später Pech, als Westerhoff seinen Schuss gegen den Pfosten lenkte. Der spielentsc­heidende Treffer fiel schon in Minute 21: Flanke von der rechten Seite von Björn Kluckow, die Rheinwacht Abwehr war mit anderen Dingen beschäftig­t und van de Loo sagte per Kopf Danke. Kurz vor dem Pausenpfif­f hatte DJK-Spieler Marius Bongarts die letzte Chance, aber er traf das Spielgerät nur mit dem Schienbein – keine Probleme für den besten Erfgener Akteur Westerhoff. Das Fazit der ersten Hälfte war, dass die Rheinwacht gegen die spielerisc­h besseren und kampfstärk­eren Hausherren keine Torchance herausspie­len konnten. Hinzu kamen noch die schweren Verletzung­en von Philip Schümmer und Martin Rausch, die beide ausgewechs­elt werden mussten.

Der Spielfilm des zweiten Durchgangs ist schnell erzählt, denn die DJK vergab teilweise kläglich in Person von van de Loo, Bongarts, Vincent Schubert sowie van Husen noch einige große Tormöglich­keiten, die alle von Sascha Westerhoff hervorrage­nd vereitelt wurden. Spielführe­r Henrik Schümmer, neben Westerhoff bester Feldspiele­r der Rheinwacht, setzte einen gefährlich­en Weitschuss (75.) knapp neben das DJK-Gehäuse und hatte Pech mit einem Pfostensch­uss (89.). „Wir hätten unsere Überlegenh­eit in mehr Tore ummünzen müssen, doch wir vergaben unsere Chancen kläglich. Hoffentlic­h rächt sich das nicht,“so Sowinksi zum Schluss. Sein Gegenüber Lousée lobte ausdrückli­ch die Spieler der 2. Mannschaft, die eingesprun­gen sind und sehr positiv agiert haben. Das nun bedeutungs­los gewordene Spiel zwischen Rheinwacht Erfgen und dem SV Herongen wird nicht stattfinde­n. Die Partie wurde noch am Sonntagabe­nd abgesetzt.

 ??  ?? In der 74. Minute war die Partie vorentschi­eden. Nach einer angebliche­n Tätlichkei­t zeigte der Schiedsric­hter dem Heronger Stephan Schwarz (m.) die Rote Karte. In Unterzahl spielend gelang dem SV Herongen fortan nicht mehr viel.
In der 74. Minute war die Partie vorentschi­eden. Nach einer angebliche­n Tätlichkei­t zeigte der Schiedsric­hter dem Heronger Stephan Schwarz (m.) die Rote Karte. In Unterzahl spielend gelang dem SV Herongen fortan nicht mehr viel.

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