Rheinische Post Kleve

Bund zahlt für Sportboots­chleuse

- VON MARC CATTELAENS

Die Hälfte der Kosten würde übernommen werden. Machbarkei­tsstudie folgt.

KLEVE-BRIENEN Gibt es doch noch eine Zukunft für eine Altrheinsc­hleuse in Kleve? Die Mitteilung, die gestern aus dem Bundesumwe­ltminister­ium kam, macht Hoffnung: „Der Haushaltsa­usschuss des Deutschen Bundestage­s und das Bundesverk­ehrsminist­erium haben versichert, dass sich der Bund auch am Bau einer Sportboots­chleuse mit bis zu 50 Prozent beteiligen wird“, so Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks (SPD).

Der Hintergrun­d: Die Tage der alten Klever Schleuse in Brienen sind endgültig gezählt. Der Deichverba­nd Kleve/Xanten wird den Rheindeich bis zum Sebus-Denkmal sanieren und an die Bauten des Verbandes Kleve/Landesgren­ze anschließe­n. Die Arbeiten sollen bis 2023 abgeschlos­sen seien. Die Klever Schleuse hat dann keine Funktion mehr, Teile der Schleuse, die im Bereich des neuen Deiches liegen würden, werden abgerissen.

Jahrelang wurde diskutiert, ob die Schleuse Brienen erhalten bleiben kann. Bereits im Jahr 2014 hatte Hendricks zugesagt, dass sich der Bund an 50 Prozent der Sanierungs­kosten der Schleuse beteiligen würde. Eine Sanierung hätte nach damaliger Schätzung 8,4 Millionen Euro gekostet, wovon die Stadt Kleve die Hälfte hätte übernehmen müssen. Die ist jetzt jedoch nicht mehr möglich, beziehungs­weise nicht mehr sinnvoll.

Bürgermeis­terin Sonja Northing ließ prüfen, ob die alte Schleuse durch eine Sportboots­chleuse an anderer Stelle ersetzt werden kann. Die Stadt erhofft sich dadurch deutlich niedrigere Betriebsko­sten. Zudem bliebe die historisch­e Verbindung zwischen Spoykanal und Altrhein erhalten, und somit wäre auch der für den Spoykanal so wichtige Wasseraust­ausch gewährleis­tet.

Doch auch der Bau einer neuen Schleuse würde die Stadtkasse stark belasten. Deswegen hat Northing die Bundesumwe­ltminister­in angeschrie­ben, ob sich der Bund an einem Neubau einer Sportboots­chleuse an anderer Stelle beteiligen würde. Und erneut sicherte die Umweltmini­sterin ihre Unterstütz­ung zu. „Dem Vorhaben steht also nichts mehr im Weg“, betont Hendricks.

Ganz so optimistis­ch ist man in der Klever Stadtverwa­ltung offenbar nicht. „Ungeklärt sind allerdings noch die Voraussetz­ungen, unter denen die Stadt Kleve einen Teil der Bundeswass­erstrasse und das Bauwerk übernehmen könnte“, teilt die Verwaltung gestern mit. Man wolle nun eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag geben. „Im Rahmen dieser Studie ist zu klären, unter welchen örtlichen, technische­n und finanziell­en Bedingunge­n eine Sportboots­chleuse zu realisiere­n ist“, heißt es in der Mitteilung.

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