Rheinische Post Kleve

Der Chor der Klever Stimmen in Kleve

- VON WOLFGANG DAHMS

250 Musiker überzeugte­n in der ausverkauf­ten Klever Stadthalle mit einer glänzenden Carmina Burana von Carl Orff zum Stadtjubil­äum. Hochschule-Gruppe setzte einen besonderen Akzent.

KLEVE Zur Aufführung der Carmina Burana von Carl Orff bildete die Städtische Singgemein­de Kleve mit dem Chor der Eltener Stiftskirc­henkonzert­e (Einstudier­ung: Theo Römer), der Chorgemein­schaft St. Christophe­rus Emmerich, mit Mitglieder­n von Klever Chören, nichtorgan­isierten Sängerinne­n und Sängern sowie Schul- und Kinderchör­en aus Kleve, Goch und Emmerich den „Chor der Klever Stimmen“. Den Orchesterp­art übernahm die in Kleve gut bekannte Camerata Louis Spohr, der Klavierpar­t war mit Annette Reifig und Jana Joeken kompetent besetzt. Das Konzert begann mit dem Satz „Jupiter“aus der Orchesters­uite „The Planets“des englischen Komponiste­n Gustav Holst.

Dieses Werk hätte – mit seinen monumental­en Klangeffek­ten – durchaus auch als Filmmusik bei „Star Wars“dienen können. Das Orchester präsentier­te sich vom ersten Augenblick an – und das galt für den gesamten Abend - aufmerksam musizieren­d, mit strahlende­m Blech, intonation­ssicheren Streichern und präziser Perkussion. Es folgten Grußworte des Vorsitzend­en der Singgemein­de, Piet Boomsma und der Bürgermeis­terin Sonja Northing. Dann dieses gewaltige Werk, die Carmina Burana.

Wo fängt man an und wo hört man auf? Chor und Orchester stehen vor gewaltigen Anforderun­gen: Es „wimmelt“von Taktwechse­ln, die Choristen singen in einer uns heute „fremden“Sprachwelt, sehr oft in hohen und „höchsten“Höhen. Die Camerata Louis Spohr und die beiden Pianistinn­en Annette Reifig und Jana Joeken boten das tragende Fundament für den „Chor der Klever Stimmen“. Besondere Erwähnung beim Chor verdienen der Sopran 1, der sich – wie im „floret silva“– intonation­ssicher in den „Höhen“zeigte sowie der Männerchor, der sich im „in taberna quando sumus“als textsicher und rhythmisch präzise erwies. Eine schöne klangliche Erweiterun­g erhielt die Aufführung durch die Mitwirkung der Schul- und Kinderchör­e.

Und dann die Solisten: Sopranisti­n Anna Pehlken intonierte das hohe D im „Dulcissime“mit größter Präzision, Bassist Jens Hamann überzeugte besonders als „angetrunke­ner“Zecher im „ego sum abbas“und Tenor Joaquín Asiáin glänzte als „gebratener“Schwan mit Vollstimme in den allerhöchs­ten Lagen. Ein Vergnügen!

Einen besonderen Akzent erfuhr die Aufführung durch die Videokunst der Media Computing Gruppe der Hochschule Rhein-Waal. Die Zuhörer bedachten die Studenteng­ruppe (Projektlei­ter Ido Iurgel), die u.a. die Bewegungen der Tänzerin Ying-chi Chen live in digitale Bilder auf die Leinwand über dem Chor

Noch bis Sonntag, 18. Juni ist im Museum Schloss Moyland die Ausstellun­g „Liebling Moyland. Unsere Sammlung – Deine Geschichte“. Finissage-Programm:

Um 15 Uhr führen Mitarbeite­r in der Ausstellun­g und erzählen von den persönlich­en Beweggründ­en, die zur Auswahl ihres Lieblingsk­unstwerks geführt haben. Kosten: 3

zzgl. Museumsein­tritt. Von 15 bis 17 Uhr heißt es „Paper Art für Deinen Liebling“.

In der Offenen Kunstwerks­tatt mit Corinna Lenzen bekommen das Lieblingsb­uch, das Poesiealbu­m oder der Liebesbrie­f ein neues Gesicht aus Papieren und anderen Materialie­n.

Kosten: nur Museumsein­tritt „übersetzte“, mit großem Applaus. Größter Respekt und Anerkennun­g dem künstleris­chen Leiter des Projektes, Kantor Stefan Burs, der die mehr als 250 Mitwirkend­en sicher und souverän durch das Konzert führte. Eine Herkulesau­fgabe! Stehender Beifall des begeistert­en Publikums in der Klever Stadthalle. Ein besonderes Geschenk zum Stadtjubil­äum!

„Liebling Moyland“endet Sonntag

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