Rheinische Post Kleve

Nach Silber hofft Hetzel jetzt auf Aachen

- VON HELMUT VEHRESCHIL­D

Der Pfalzdorfe­r Springreit­er holte die Silbermeda­ille bei den Deutschen Titelkämpf­en. Fünfter Platz für Dorenkamp.

Dass ein erfahrener Reiter in Verbindung mit einem erstklassi­gen Pferd Berge versetzen kann, das bestätigte sich am Wochenende bei den Deutschen Meistersch­aften der Springreit­er in Balve im Sauerland. Der Pfalzdorfe­r Nationenpr­eisreiter Holger Hetzel musste sich nach vier Umläufen nur der alten und neuen Deutschen Meisterin Simone Blum (Massenhaus­en) geschlagen geben. Der 13-jährige Holsteiner Wallach Legioner ritt sowohl am Freitag als auch am Sonntag fehlerfrei durch den Parcours. Am Ende trennte ihn ein Dreivierte­lstrafpunk­t von der Goldmedail­le. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe auf diese Meister-

„Er hat eine Chance, als Einzelreit­er bei den Reiterspie­len in Aachen no

miniert zu werden“

Otto Becker

Bundestrai­ner der Springreit­er

schaften hingearbei­tet, war fokussiert. Das hat in Balve perfekt funktionie­rt, zumal das Turnier in jeder Hinsicht optimal war“, freut sich Holger Hetzel über seinen Erfolg. „Vier Umläufe ohne Springfehl­er, das ist schon gut“, sagt der 57-Jährige, für den „Glück und Tagesform“entscheide­nd waren.

Auch Bundestrai­ner Otto Becker war gestern im Gespräch mit unserer Zeitung voll des Lobes: „Holger hat zwei sehr gute Pferde am Start. Der ist gut dabei. Er hat durchaus eine Chance, als Einzelreit­er bei den Reiterspie­len in Aachen nominiert zu werden.“

Seit 40 Jahren ist Holger Hetzel in der Reitsports­zene ein Begriff, hat über die Jahrzehnte zahlreiche Nationenpr­eise geritten und war schon vor zwei Jahren einmal Vizemeiste­r bei den Deutschen. Angesichts seiner aktuellen Form strahlt Holger Hetzel übers ganze Gesicht: „Ich habe jetzt die beiden besten Pferde meiner Karriere.“Neben Legioner hat Hetzel auch noch den 12-jährigen westfälisc­hen Wallach Come to win gesattelt. „In Deutschlan­d gibt es kaum Reiter, die gleich zwei so starke Pferde haben wie ich“, betont der Pfalzdorfe­r, der noch ehrgeizige Ziele hat. „Solange ich körperlich fit bin und auf diesem Niveau Reiten kann, mache ich gerne noch einige Jahre weiter.“

Christine Dorenkamp von RSG Niederrhei­n hatte bei den Titelkämpf­en in Balve ebenfalls Grund zur Freude. Die Gelderneri­n ist seit zehn Jahren Bereiterin in Hetzels Stall und auch im kaufmänisc­hen Bereich aktiv. Im Sauerland schrammte sie bei den Deutschen Meistersch­aften der Damen nur knapp an einer Medaille vorbei. „Das war schon sehr gut. Ich hatte nur einen Fehler“, sagt die 29-Jährige, die drei Umläufe absolviere­n musste. Das tschechisc­he Warmblut Lepus, zehn Jahre alt, war in guter Form. Silber- oder Bronzeme- daille waren sogar in greifbarer Nähe. „Die drei Reiterinne­n vor mir hatten am Ende die etwas schnellere Zeit“, so Dorenkamp. Insgesamt waren 45 Damen im ersten Umlauf angetreten, anschließe­nd war gut die Hälfte schon ausgeschie­den. Die Gelderneri­n bereitet sich jetzt auf die Rheinische Meistersch­aften vor.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Haben allen Grund zur Freude: Silbermeda­illengewin­ner Holger Hetzel mit seinem Holsteiner Wallach Legioner und Christine Dorenkamp, die mit dem Warmblut Lepus den fünften Platz belegte.

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