„Habe Angst, den Weg zu gehen“
Ich bin einer der betroffenen Schüler und habe viele Fragen, die mir meine Eltern so nicht beantworten können. Warum handeln Erwachsene so und überlegen nicht, was sie uns damit an tun? Mein Schulweg war bis jetzt immer sicher. Die Bushaltestelle in 2,4 Kilometer Entfernung nehmen: Das ist auch alles kein Problem, wenn der Weg dort hin nicht so gefährlich wäre. Ich habe Angst, diesen Weg zu gehen. Aber diese Angst scheint niemanden zu Interessieren. Auf den ersten 500 Metern sind noch Häuser, aber danach muss ich an einem Wald vorbei. Auf der ganzen Strecke, die ich dann noch laufen muss, gibt es dann nichts mehr. Es gibt keine Lampen, Häuser und einen Weg mit großen Schlaglöchern, die man im Dunkeln nicht erkennen kann. Was ist, wenn mir dort etwas passiert und ich stürze – oder mich jemand mitnimmt? Rufen hilft nicht, weil niemand mich hören kann. Sollte diese Strecke unbeschädigt überstanden sein, kommt die größte Herausforderung: Die Überquerung der Hauptstraße. Der Übergang liegt direkt in einer Kurve. Man kann nicht sehen, ob dort ein Auto gefahren kommt, da hier mit bis zu 120 Stundenkilometern gefahren wird (man muss die Straße zweimal überqueren bis zur Bushaltestelle). Diese Kurve ist auch über Tag nicht einsehbar, da dort ein Maisfeld ist und das Grün so hoch steht, dass man mich dort anfahren könnte. Wer würde dann meine Eltern trösten oder mir und ihnen anschließend helfen? Oder wird dann gesagt: Tja, Pech gehabt? Mein größter Wunsch lautet: Wieder ohne Gefahren und Angst an unserer Bushaltestelle einsteigen und aussteigen zu dürfen. Zu Zeiten, die auch ein Leben nach der Schule möglich zu machen. Fabienne Jann (12 Jahre) Kalkar Dem Leserbrief von Frau Dautwitz entnehme ich, dass sie sich sehr wortreich und heftig darüber wundert, dass viele RP-Leser den Beschluss der Schulkonferenz, den Namen „Wilhelm-Frede-Schule“durch den Namen „Am Forstgarten“zu ersetzen, als Provokation empfunden haben. Dazu erlaube ich mir einige Bemerkungen. Erstens: Der Name „Am Forstgarten“ist irreführend, ja falsch, da der Forstgarten etliche Hundert Meter von der Schule entfernt ist. Oder liegt hier eine Verwechslung mit den Bäumen und Sträuchern, die sich sicherlich in der Nähe der Gesamtschule befinden,vor? Dann wäre der Name besser für einen Kindergarten als für eine Gesamtschule geeignet. Zweitens: Wilhelm Frede sollte doch auch den Schülern der Gesamtschule in Zukunft Vorbild eines mutigen Bekenners und Märtyrers in Deutschlands ( und Kleves) dunkelster Vergangenheit sein. Drittens: Die letzte Entscheidung über die Namensgebung auch dieser Schule hat der Rat der Stadt Kleve zu treffen. Eine solche demokratische Entscheidung würden Frau Dautwitz und die Mitglieder der Schulkonferenz als gute Demokraten doch sicher akzeptieren. Alfred Coenen Kleve