Wann sind wir da?
und sie sind tatsächlich sehr liebenswert; Henrietta vor allem, die Schildkröte aus der Karibik, und Eugenia, die Fledermaus.
Musik ist ja so eine Sache bei Kindern, die allermeisten KindermusikCDs mag man als Erwachsener nicht mehr als einmal hören. Entweder sind sie pädagogisch so wertvoll, dass man die Kinder irgendwie bedauert. Oder die Ohrwürmer der zumeist irre gut gelaunten Sänger sind so penetrant, dass im Urlaub keine Romantik aufkommen mag, weil man ständig fiese Reime im Kopf hat. Gut hingegen ist trotz des vorwitzigen Namens die Reihe „Rotz ’n’ Roll Radio“von Kai Lüftner. Die CDs sind aufgemacht wie echte Radiosendungen, Wetterbericht und kleine Geschichten inklusive, und bei den Songs treten mitunter Prominente wie Bürger Lars Dietrich auf. Die Hits heißen „Nee“und „Partypiepel“, und einlegen sollte man sie kurz vor Ankunft, denn sie heben die Stimmung.
Das Wichtigste auf diesen Fahrten ist, dass man sein Pulver nicht vorschnell verschießt. Man kann also gar nicht genug Material dabei haben, zumal man dieselbe Strecke ja noch zurückfährt. Denjenigen, die bei aller Unterhaltung den Aspekt Didaktik nicht aus den Augen verlieren möchten, sei die Sprach-LernApp Duolingo empfohlen. Kindern werden auf dem Smartphone oder Tablet Fragen etwa auf Englisch gestellt. Durch Tippen können sie die Lösung wählen, und die Schwierigkeitsgrade kann man anpassen. Sieht gut aus, macht Spaß, und nützlich ist es auch.
In den vergangenen Jahren hat es zudem einige Hörspiel-Projekte ge- geben, bei denen Klassiker der Weltliteratur für Kinder eingerichtet wurden. Längst nicht alles ist gelungen, aber zwei Produktionen sind unbedingt empfehlenswert. Die Adaption von Ovids „Metamorphosen“durch Karlheinz Koinegg etwa. Für Kinder ab zehn Jahren ist sie geeignet, und versprochen: Auch Erwachsene wird sie umhauen. Ebenso dürfte es den meisten mit der Reihe „Weltliteratur für Kinder“von Barbara Kindermann ergehen. Jede Episode dauert etwa 50 Minuten, Sprecher wie Otto Sander und Devid Striesow lesen „Romeo & Julia“und „Der zerbrochene Krug“, und das ist einfühlsam gemacht, kurzweilig und ohne Oberlehrer-Ambitionen.
Gutes Programm. Könnte also sein, dass die Kinder erst ganz am Ende eine Frage stellen: Sind wir schon da?