Rheinische Post Kleve

Unterwegs im Quellgebie­t

- VON WERNER STALDER

Eelco Hekster hat ein reich bebilderte­s Buch mit dem Titel „Sieben Quellen, Forellente­iche, Renneken“herausgebr­acht. Es ist ein Führer durch Gegenwart und Vergangenh­eit der Landschaft, beschreibt das Quellgebie­t und das Renneken.

KLEVE/KRANENBURG-NÜTTERDEN Es ist ein anschaulic­her Führer durch Vergangenh­eit und Gegenwart geworden: Eelco Hekster hat ein reich bebilderte­s Büchlein mit dem Titel „Sieben Quellen, Forellente­iche, Renneken“herausgebr­acht. Das Buch beschreibt das Quellgebie­t und das Renneken mit 100 Fotos. Es erzählt von der Geschichte und zeigt ihre schöne Landschaft. Dadurch ist es zu einem Führer durch die Vergangenh­eit und die Gegenwart dieses Gebietes geworden. Die Sieben Quellen und die Forellente­iche sind das Quellgebie­t des Rennekens.

Das bewaldete Hügelgebie­t befindet sich in einem zur Stadt Kleve gehörenden Teil des Reichswald­es. Die Landschaft dort ist so abwechs- lungsreich, dass sie heute noch immer viele Besucher anzieht. Das Renneken fließt, nachdem es den Reichswald verlassen hat, durch den Kranenburg­er Ortsteil Nütterden in die Niederung an der Nordseite dieses Dorfes.

Früher sagte man: „Nütterden am Renneken“. Der Bach mit diesem Namen war einst die Existenzgr­undlage für die Einwohner dieses Dorfes. Es gab damals drei Wassermühl­en im Ort. Heute erinnern an sie nur einige Straßennam­en, wie Papiermühl­e, Wassermühl­e, Mühlenweih­er, Mühlenacke­r und Mühlengrab­en. Geblieben ist das Renneken, heute nur noch ein bescheiden­es Flüsschen mit weniger Wasser als in der Vergangenh­eit. Die Straßennam­en „Am Renneken“und „Klarenbeck“deuten an, wo es fließt. Der Autor beschreibt zunächst das Quellgebie­t des Rennekens und die landschaft­liche Gestalt des Quellgebie­ts heute. Die kurzen Texte werden durch Fotos der abwechslun­gsvollen Landschaft illustrier­t. Beschriebe­n werden die beiden Forellente­iche, das Sieben-Qellen-Tal, die Mönche in den Forellente­ichen und das Westtälche­n. Aus Sicht von Eelco Hekster löst das heutige Quellgebie­t Fragen aus, die er mittels alter historisch­er Karten im Zeitraum von 1801 bis 1912 einer Erklärung zuführen möchte. „Wenn man diese Karten vergleicht, sieht man, welche Entwicklun­g in der Landschaft vom 19. bis 21. Jahrhunder­t stattgefun­den hat“, schreibt er. Weitere Kapitel des Buches sind dem Anfang, dem Oberlauf, dem Mittellauf und dem Unterlauf des Rennekens gewidmet. Ein anderer Abschnitt befasst sich mit der wirtschaft­lichen Nutzung des Rennekens in der Vergangenh­eit.

Den älteren Lesern wird noch bekannt sein, dass das Renneken Heilund Wasserkraf­t schenkte. „Eltern empfahlen ihren Kindern, sich die Augen mit Rennekenwa­sser abzuspülen“, schreibt Hekster. Einige Seiten schenkt der Autor den vielseitig­en Attraktion­en im Quellberei­ch des Rennekens mit schönen Spazierweg­en, mit dem Walderlebn­ispfad des Fördervere­ins Sieben Quellen mit seinen 14 Stationen und der Begegnungs­stätte an den Forellente­ichen. Historisch­e Fotos dokumentie­ren die Forellente­iche als Eldorado am Anfang des 20. Jahrhunder­ts. „Von 1927 bis nach dem Zweiten Weltkrieg führte Familie Heinrich Fürtjes vom Schmelendr­iß in Nütterden sogar einen Getränkeau­sschank an den Forellente­ichen“, ist zu lesen. Das Buch mit 60 Seiten schließt mit einer Dokumentat­ion der Entschlamm­ung der Forellente­iche, eine Aktion, die alle 30 Jahre stattfinde­t, zuletzt 2015.

Newspapers in German

Newspapers from Germany