Rheinische Post Kleve

DLRG und Feuerwehr kämpfen gegen Badetote

- VON STEPHAN DERKS

Nach dem jüngsten Unfall am Eyller See wollen beide Organisati­onen enger kooperiere­n und die Bürger informiere­n.

KREIS KLEVE Der kürzliche Einsatz der DLRG und der Feuerwehr am Eyller See in Kerken, bei dem ein 24Jähriger nur Tod aus dem Wasser geborgen werden konnte, veranlasst beide Organisati­onseinheit­en nun dazu, über die Gefahren an den touristisc­h interessan­ten Gewässern im Kreisgebie­t zu informiere­n. Denn das sommerlich­e Wetter der vergangene­n Tage zieht viele Menschen am Niederrhei­n entweder ins Schwimmbad, an den Badesee oder an einen der durch das Kreisgebie­t führenden Flüsse.

Deshalb raten der Kreisfeuer­wehrverban­d Kleve (KFV) und die DLRG zur Besonnenhe­it und Vorsicht, da sich die meisten tödlichen Unfälle an unbewachte­n Seen, Baggerseen und Flüssen ereignen. „Vor allem an unbewachte­n Stellen ist das Risiko um ein Vielfaches höher, als an von Rettungssc­hwimmern beaufsicht­igten Badestelle­n“, warnen Kreisbrand­meister Reiner Gilles und Sascha Wolf als Bezirksein­satzleiter der DLRG im Kreis Kleve.

So dürfen Eltern kleine Kinder niemals am oder im Wasser aus den Augen lassen und sollten immer in „Griffweite“bleiben. „Kindgerech­te Baderegeln finden sich auch im Internet unter www.baderegeln.info“, sagt Wolf und schiebt beim Baden in der freien Natur folgende Verhaltens­regeln nach: Nur an bewachten Badestelle­n schwimmen und Warnhinwei­se wie „Steilufer“beachten, wobei dort nur gemeinsam mit anderen oder unter Aufsicht geschwomme­n werden soll. Dabei gelte es, die eigene Leistungsf­ähigkeit kritisch einzuschät­zen und nicht übermütig zu werden. Auch wenn nach mehreren warmen Tagen die Wasserober­fläche angenehm warm sei, wären tiefe Gewässer wie Baggerseen immer noch kalt. Das könne zu Unterkühlu­ng und Krämpfen führen, was lebensgefä­hrlich werden könne. Zudem gelte es, nie in unbekannte Gewässer zu springen, sondern nur an ausgewiese­nen Sprungbere­ichen.

Ein Bad im Fluss oder auch eine Bootsfahrt, die durch Kentern im Wasser endet, können zunächst harmlos aussehen, seien aber besonders gefährlich. Denn die Kälte des Wassers lässt schnell die Kräfte schwinden, so das man sich an steilen, bewachsene­n Ufern oftmals nicht mehr ans Land retten könne. Das Trinken von Alkohol ist ein absolutes „No Go“, da dieser unter anderem bewirken kann, dass man seine Kräfte überschätz­t.

Darüber hinaus haben sich der KFV Kleve und der Bezirksver­band Kreis Kleve der DLRG darüber verständig­t, in einer nächsten gemeinsame­n Aufgabe die Gewässer im Kreis Kleve zu erkunden und somit einsatzrel­evante Daten zu ermitteln und vorzuhalte­n.

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