Problem verkannt
Informationen über Kleves Wasserqualität erhält man über die Homepage der Stadtwerke. Für Nitrat werden aktuell 40,5 bei einem Grenzwert von 50 mg/l ausgewiesen. In der Schweiz gilt ein Grenzwert von 25 mg/l. Erwachsene können Nitrat zu Nitrit umwandeln, was wohl Krebs erregen kann. Auch nicht gerade beruhigend – oder? Das müsste doch für Landwirte, besonders mit Eigenbrunnen, äußerst alarmierend sein. Die veröffentlichten Klever Analysewerte sind mehr als dürftig. Nitrit kommt nicht vor. Lediglich drei Brunnen im Westen seien durch die Landwirtschaft betroffen, muss in aller Klarheit gelesen werden: Hier werden Grenzwerte überschritten, hier müssen wir beimischen! Die Behauptung, das Klever Trinkwasser sei gut, mag ja glauben wer will. Als Klever Bürger wäre ich höchst beunruhigt. Nun wohne ich ja nicht in Kleve, sondern in Kalkar. Bei den dortigen Stadtwerken ist eine ordentlich strukturierte Wasseranalyse veröffentlicht. Das geht also auch. Der Römerbrunnen auf dem Monreberg wurde vor Jahren stillgelegt, da von Neulouisendorf kommend zu viel Nitrateintrag vorhanden war. Neue Brunnen wurden Richtung Xanten angelegt. Natürlich nicht auf Kosten verursachender Landwirte. Die Stadtwerke Kleve zahlen also 200.000 Euro an Landwirte, die sich an die gesetzlichen Vorgaben (Düngegesetz bzw. Düngeverordnung) halten. Nach diesen Vorgaben darf nicht mehr aufgebracht werden, was von den Feldfrüchten in Biomasse umgesetzt wird. Alles Mehr landet im Grundwasser. 30 Jahre später im Trinkwasser. Besser, das Geld landet bei den Landwirten als im nimmersatten Landeshaushalt. Also zahlt der normale Steuerzahler das Klever „Nullsummenspiel“! Logisch! Zuviel Gülle muss anderweitig entsorgt werden. Ja, wie bzw. wo denn wohl? Ich habe mir schon überlegt, dass mir wohl eine Prämie zustehe, nämlich für Autofahren im Rahmen der gesetzlichen Geschwindigkeitsgrenzen. Möchte ich gerne von meiner Kfz-Steuer abziehen. Machen Sie mit? Vielleicht könnten wir, also Sie und ich, ein Spendenkonto einrichten, auf das die so gesparten Gelder zu karitative Zwecken flössen. Man will – und damit unterschiede man sich von den Landwirten – ja nicht bereichern! Wilfried van Haag Kalkar