Rheinische Post Kleve

Kalenderbl­att 6. Juli 1189

- TEXT: JENI / FOTO: AKG-IMAGES

Als König Heinrich II. von England starb, hatten sich fast alle seine Söhne gegen ihn aufgelehnt. Heinrich der Jüngere, Gottfried und der Drittältes­te Richard wollen ihren Vater dazu bringen, ihnen über ihren nominellen Besitz hinaus auch die tatsächlic­he Herrschaft zu geben. Heinrich, der Jüngere, war als designiert­er Nachfolger seines Vaters schon zum König von England gekrönt worden und Herzog der Normandie, doch die tatsächlic­he Macht hatte der Vater nicht herausgege­ben. Der Konflikt wurde unter anderem mit Hilfe eines Söldnerhee­rs ausgetrage­n. Nach dem Tod der beiden älteren Brüder führte schließlic­h Richard den Kampf gegen den Vater an, dem sich der jüngste Bruder Johann, genannt Ohneland, anschloss. 1189 schließlic­h setzte sich Richard gegen Heinrich II. durch. Als Heinrich am 6. Juli 1189 starb, war Richard der unangefoch­tene Nachfolger. Durch seinen Titel als König von England und den zusätzlich­en Besitz in Frankreich war er nach Kaiser Friedrich Barbarossa der zweitmächt­igste Herrscher Europas. Doch Richard widmete sich nicht der Konsolidie­rung seines Anspruchs. Er übertrug die Herrschaft über England seinem Vertrauten William de Longchamp und nahm das Kreuz. In die Geschichte Englands ging er als der große Kreuzfahre­r Richard Löwenherz ein, von dessen Heldentate­n im Osten die höfischen Sänger berichtete­n.

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