Rheinische Post Kleve

Die Sieger: Louisendor­f, Pont, Schaephuys­en

- VON ANJA SETTNIK

KREIS KLEVE Die Mühe hat sich gelohnt: Sehr zufrieden war die Bewertungs­kommission zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“mit dem Eindruck, den die teilnehmen­den Ortschafte­n aus dem Kreis hinterlass­en haben. Deshalb war nur kurzes Überlegen notwendig, wie mit den durchweg sehr guten leistungen umzugehen sei: „Wir haben vier Orte mit einer Silbermeda­ille geehrt, weil sie alle nahe beieinande­r lagen und zudem nur geringen Abstand zu denjenigen aufwiesen, die wir mit Goldmedail­len ausgezeich­net haben“, berichtete gestern Josef Jörissen, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kreisverba­nds für Heimatpfle­ge im Kreis Kleve.

Grieth, wo gestern das einjährige Bestehen des Hanselädch­ens gefeiert wurde, darf sich über Silber freuen, ebenso Hommersum, Haffen und Mehr. „Golddörfer“auf Kreisebene wurden Louisendor­f, Pont und Schaesphuy­sen. Keine Frage, dass dort der Jubel groß war. Die Vertreter aller drei Orte sind entschloss­en, bis zum Landeswett­bewerb im kommenden Jahr noch kräftig an sich zu arbeiten. „Der Kreisverba­nd wird sich dafür einsetzen, ihnen noch den letzten Schliff für den Auftritt beim Landeswett­bewerb zu geben“, verspricht Jörissen.

Was ist es, das die Kommission bewog, unter sieben überzeugen­den Dörfern drei mit besonderem Glanz zu ehren? „Uns ist wichtig, dass sich die Dörfer Gedanken über ihre Situation machen und sich gemeinsam überlegen, wie sie die Zukunft angehen können. Die Probleme sind ja für alle ähnlich: Abwanderun­g in die Städte, Überalteru­ng der Bevölkerun­g, Leerstände. Es soll nicht so sein, dass unsere Dörfer zu reinen Schlafsied­lungen werden. Um lebendige Gemeinscha­ft zu bleiben, ist ein Konzept nötig“, erklärt Jörissen. „Es ist gut, dass die Verantwort­lichen in den Orten auch unsere Beratung annehmen. Kommunikat­ion ist äußerst wichtig.“

Das Interreg-Projekt KRAKE („Starke Dörfer“), angesiedel­t bei der Hochschule Rhein-Waal, habe viel Gutes bewirkt und ein Gerüst vermittelt, das den Dörfern und ihren Bewohnern Ideen und Kraft gibt. Die weitgehend von Ehrenamt- lern bestritten­e Gastronomi­e in Pont, der Laden in Schaephuys­en, der an Ältere sogar ausliefert, die Bemühungen in Louisendor­f, nicht mehr genutzte Höfe zu schönen Ferienquar­tieren und Wohnraum umzuwidmen – all das kam sehr gut an. Jörissen, der selbst lange in Louisendor­f lebte, freut sich unter anderem auch an der vielseitig­en Nutzung der Kirche im Herzen des Dorfes; für Versammlun­gen und Konzerte ist sie ebenso gut geeignet wie für Gottesdien­ste.

Hans-Gerd Kersten, der Vorsitzend­e des Kreisverba­nds, ist insbesonde­re den Ehrenamtle­rn dankbar. „Die Dörfer haben Ärzte, Schulen, Pfarrer, Läden verloren. Ohne die Ehrenamtle­r und ihren Einsatz sähe es in den Dörfern traurig aus.“

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