Rheinische Post Kleve

Klever Bahnhof soll eine behinderte­ngerechte Toilette erhalten

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Der Bruno Janßen (54) aus Kleve ist auf den Rollstuhl angewiesen. Der Lehrer am Konrad-Adenauer-Gymnasium findet, dass es zu wenige behinderte­ngerechte Toiletten in Kleve gibt. „Gerade am Bahnhof würde eine Rollitoile­tte meines Erachtens großen Sinn machen“, schrieb Janßen an den Bürgermoni­tor der Rheinische­n Post. Denn wenn jemand, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, von außerhalb käme, habe er rund um den Bahnhof keine Möglichkei­t, zur Toilette zu gehen. Spielplätz­e für ältere Kinder sind in der Umgebung Mangelware – sie können ja im Garten des elterliche­n Hauses oder auf der Straße spielen, mag mancher Stadtplane­r denken. In Goch ist das nicht anders; für Kleine gibt es nette Plätze überall im Stadtgebie­t, größere Kinder haben das Nachsehen. Für sie stand lange Zeit nicht einmal ein Bolzplatz zur Verfügung. Einige Jungs aus dem Gebiet der Voßheide fragten sich im Frühjahr, wann sie wohl den Platz am Ostring zurückbeko­mmen würden. Vor fünf Jahren wurden die Pläne öffentlich: Die Gemeinde Kranenburg und das Unternehme­n Abo Wind aus Wiesbaden wollten, so hieß es in den ersten Monaten, 15 bis 23 Windkrafta­nlagen entlang des Kartenspie­lerwegs in den Reichswald bauen. Die rot-grüne Landesregi­erung hatte den Forst für die Errichtung von Windränder­n geöffnet. In der Gemeinde gab es keine andere Stelle, an der es möglich war, eine Vorrangzon­e (mindestens drei Anlagen) auszuweise­n. Bruno Janßen reichte dem Bürgermoni­tor ein Protokoll der Begehung des Bahnhofsum­felds durch den Generation­enbeirat vom 25. Februar 2016 nach. Demnach stellte der Vorsitzend­e des Generation­enbeirats, Heinz Boskamp, damals die Frage, ob die Planungen der Stadt Kleve zur Umgestaltu­ng des Bahnhofsum­felds auch die Schaffung von Behinderte­ntoiletten vorsehen. Der Technische Beigeordne­te Jürgen Rauer antwortete laut Protokoll, dass die Konzeption lediglich „normale“WCAnlagen vorsehe. Das wollte auch die RP wissen, denn dort, hinter dem beliebten Spielplatz gegenüber der Eisdiele Dolomiti von Massimo Sala, konnte jahrelang gekickt werden. Dann wurde ein Teil der Fläche als Bauland veräußert mit dem Verspreche­n an den Nachwuchs, auf einer dann kleineren Fläche wieder Tore aufzustell­en. Vor einigen Wochen versichert­e die Stadtverwa­ltung, sobald das Wetter es zulasse, werde neu eingesät, auch Tore würden aufgestell­t. Die Bürgerinit­iative „Gegenwind im Reichswald“wurde gegründet. Menschen aus verschiede­nen Ortschafte­n, dies- und jenseits der Grenze, engagierte­n sich hier. Ihr Kampf hatte nur ein Ziel: Der Wald muss unberührt bleiben. Gutachten des Projektent­wicklers wurden angezweife­lt, jede Chance wurde wahrgenomm­en, um auf das Projekt hinzuweise­n – ob in der Fußgängerz­one oder im Fernsehen. Die Bewegung wuchs stetig. Wer Bürger finden wollte, die für Windkraft im Wald waren, musste gründlich suchen. Die RP fragte bei der Stadt Kleve nach, an welchen Stellen es im Stadtgebie­t behinderte­ngerechte Toiletten gibt und ob man tatsächlic­h am Bahnhof eine solche nicht errichten wolle. Die Antwort der Verwaltung: „Öffentlich­e behinderte­ngerechte Toilettena­nlagen gibt es an den Standorten Tiergarten und Stadthalle. Diese sind mit Schlössern für den Euroschlüs­sel ausgestatt­et. Am Bahnhof wird eine öffentlich zugänglich­e behinderte­ngerechte Toilette entstehen.“

Der Bolzplatz am Ostring ist kurz nach Ferienbegi­nn endlich bespielbar

Vor knapp einer Woche haben die Sommerferi­en begonnen – und noch immer war Fußballspi­elen nicht möglich. Die Tore waren mit hohen Zäunen gesperrt; der Beton musste wohl noch trocknen. Auch stand das Grün, aus derben Wildkräute­rn bestehend, mehr als knöchelhoc­h. Die nochmalige Nachfrage bei der Stadt ergab: Es fehle nur noch ein Schnitt, dann werde der Platz wieder freigegebe­n. Eine Sache von wenigen Tagen.

Es ist vorbei: Keine Chance für Windpark im Reichswald

Kreuz steht wieder auf dem Friedhof

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FOTO: IMAGO Die Stadt verspricht, dass am Bahnhof ein WC für Rollstuhlf­ahrer installier­t wird.
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FOTO: NIK Anfang der Woche stand das wilde Grün noch knöchelhoc­h, jetzt wurde gemäht.
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RP-ARCHIVFOTO: G. EVERS Kartenspie­lerweg und Wald bleiben un- berührt.

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