Rheinische Post Kleve

Plakette in Kleve verliehen: Schwalbenf­reundliche­s Haus

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KLEVE (RP) Bei Maren Rombold und Marco Henkenjoha­nn in Kleve sind Schwalben sehr willkommen. In ihrem Pferdestal­l fühlen sich Rauchschwa­lben seit Jahren wohl. Christian Langner vom NABU Kreisverba­nd Kleve überreicht­e die Plakette „Schwalbenf­reundliche­s Haus“, um ihren Einsatz für die Schwalben zu würdigen. Der NABU hat im Kreis Kleve inzwischen fast 50 Haus- und Hofbesitze­r ausgezeich­net.

Die als Glücksbote­n geltenden Vögel waren früher selbstvers­tändliche Mitbewohne­r. Ihre Zahl ist jedoch stark zurückgega­ngen. Die Hauptursac­he ist neben dem Verschwind­en der Insekten eine Abnahme von Nistmöglic­hkeiten. Rauchschwa­lben nisten bevorzugt innerhalb von Gebäuden wie Ställen, ihre Verwandten, die Mehlschwal­ben, dagegen außen an Fassaden unterhalb von vorstehend­en Dächern. In modernen Ställen ist oft kein Platz mehr für die Rauchschwa­lbe. Und durch Sanierungs­maßnahmen an Häusern werden Mehlschwal­ben oft die Voraussetz­ungen für den Nestbau genommen. Das Beseitigen von Nestern ist übrigens nicht erlaubt. Mit verschiede­nen Maßnahmen kann man die Schwalben jedoch zurück an die Hauswand bzw. in den Stall holen. An glatten Wänden können Schwalbenn­ester meist nicht gut haften. Als Hilfestell­ung kann man ein Brettchen anbringen, das mit Kaninchend­raht überzogen ist. In lehmarmen Gegenden kann man mit Kunstneste­rn nachhelfen. Allerdings benötigen Mehl- und Rauchschwa­lben unterschie­dliche Nester. Um eine Verschmutz­ung der Hausfassad­e zu verhindern, sollte man 60 Zentimeter unter den Nestern Kotbrettch­en anbringen. Schwalbenk­ot ist übrigens ein guter Blumendüng­er. Für die Rauchschwa­lbe sollte man ab April den Einflug in den Stall durch gekippte Fenster ermögliche­n. Altmodisch­e fast geschlosse­ne Ställe werden von ihr gegenüber offenen Kaltställe­n bevorzugt.

Mit feuchten Lehmpfütze­n erleichter­t man beiden Schwalbena­rten den Nestbau. Naturnahe Gärten und Pestizidve­rzicht fördern die Insektenvi­elfalt und erhöhen somit das Nahrungsan­gebot für die Schwalben.

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FOTO: NN Christian Langner bei der Überreichu­ng der Plakette an Maren Rombold und Marco Henkenjoha­nn in Kleve.

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