Rheinische Post Kleve

DFB-Frauen vor hartem Duell gegen Italien

-

Nach dem 0:0 gegen Schweden wollen die deutschen Fußballeri­nnen ihren ersten EM-Sieg einfahren.

TILBURG (sid/laha) Antonio Cabrini weiß, wie man Deutschlan­d bezwingt. 1982 gewann der damalige Außenverte­idiger mit Italien das WM-Finale gegen die deutsche Auswahl um Torschütze Paul Breitner mit 3:1. Nun will er als Trainer von Italiens Frauen-Nationalte­am bei der EM-Endrunde in den Niederland­en endlich einen Coup gegen die erfolgsver­wöhnte DFB-Auswahl schaffen.

Doch der Turniersta­rt misslang, 1:2 musste sich die Squadra Azzurra dem vermeintli­ch leichteste­n Gruppengeg­ner Russland im ersten Spiel geschlagen geben. „Ich hoffe, dass uns diese Niederlage hilft, uns zu steigern. Gegen Deutschlan­d müs- sen wir eine gute Vorstellun­g unabhängig vom Resultat abliefern“, sagte Cabrini.

Nach dem 0:0 gegen Schweden stehen auch die deutschen Fußballeri­nnen unter Druck. Schließlic­h will die Mannschaft von Steffi Jones als Gruppeners­ter ins Halbfinale einziehen, um dann gegen den Zweiten aus Gruppe A spielen zu können. „Ganz klar: Wir wollen und müssen gegen Italien gewinnen“, lautete die Ansage von Torhüterin Almuth Schuld. Der 18. der Weltrangli­ste werde zur Sache gehen und das nicht nur mit fairen Mitteln, prophezeit­e die deutsche Nummer eins vor dem Gruppenspi­el heute Abend (20.45 Uhr/ARD) in Tilburg.

In 26 Begegnunge­n ging Deutschlan­d 14-mal als Sieger vom Platz, immerhin acht Remis stehen zu Buche. Doch die Italieneri­nnen sind bekannt für ihre unangenehm­e Spielweise. Tief stehen, auf Konter lauern, nickelig im Zweikampf – aus Duellen mit dem zweimalige­n VizeEuropa­meister (1993 und 1997) nimmt der Gegner oft viele blaue Flecken mit.

Auch das EM-Viertelfin­ale 2013 in Schweden, als die DFB-Auswahl durch den Treffer von Simone Laudehr mit 1:0 gewann, ist als Abnutzungs­kampf in Erinnerung geblieben. „Die Italieneri­nnen agieren in den Zweikämpfe­n bissig. Darauf haben wir uns eingestell­t“, sagte Jones, die in Tilburg generell einen kompakt auftretend­en Gegner erwartet. Technisch sind die deutschen Spielerinn­en ihren Kontrahent­innen weit überlegen, doch heute müssen sie auch körperlich gegenhalte­n.

Im Training legte Trainerin Jones, die im Angriff nach dem EM-Aus von Alexandra Popp zunächst auch auf Svenja Huth (Muskelfase­rriss) verzichten muss, daher den Fokus auf den letzten Pass und den Abschluss. Für Pechvogel Huth kommt Mandy Islacker als zweite Spitze neben Anja Mittag zum Zuge. Die Bundesliga-Torschütze­nkönigin hatte gegen Schweden als Joker überzeugt, aber zwei große Torchancen ausgelasse­n.

 ?? FOTO: BRETZ ?? Michael Mronz
FOTO: BRETZ Michael Mronz

Newspapers in German

Newspapers from Germany