Rheinische Post Kleve

Ferienerho­lung mit Superhelde­n

- VON ANJA SETTNIK

Der Fachbereic­h Jugend und Familie bei der Kreisverwa­ltung bietet wieder Kinder-Ferienmaßn­ahmen auf dem Fingerhuts­hof in Wissel und in Kerken an. Gestern sah sich Landrat Wolfgang Spreen in Wissel um.

KALKAR-WISSEL Eigentlich unnötig, auf die T-Shirts zu drucken, dass der Träger dieses Kleidungss­tücks ein „Superheld“ist, denn wer wollte bezweifeln, dass Superkräft­e nötig sind, um Tag für Tag mehr als 100 ausgelasse­ne Ferienkind­er zu betreuen. Insgesamt 420 Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis 13 Jahren nehmen in diesem Jahr am Ferienprog­ramm in Wissel teil. Die

„Hier dürfen Kinder einfach mal Kinder sein, sich ausprobier­en und neue

Talente entdecken“

Wolfgang Spreen

Landrat

Kinder kommen einen über den anderen Tag, insgesamt gibt es vier Gruppen. Anders im Südkreis: Da wird die Stadtrande­rholung in Blöcken angeboten. „Im Nordkreis sind die Bedürfniss­e offenbar anders, jedenfalls kommen die Eltern hier mit unserer Organisati­on zurecht“, berichtet Kreisjugen­dpflegerin Claudia Jennen. Gestern machte sich Landrat Wolfgang Spreen ein Bild von der Situation auf dem großen Gelände am Wisseler See. Wie in jedem Jahr zeigte er sich beeindruck­t vom Einsatz und der Fantasie der Betreuer. Die Kinder nahmen sich Zeit für ein paar Gruppenfot­os, dann lockten die Attraktion­en.

„Wir bieten alle zwei Tage etwas Besonderes, so dass jedes Kind in den Genuss des Angebots kommt“, erzählt die Platz-Chefin. Gestern war das zum Beispiel eine riesige Hüpfund Kletterbur­g für Mutige: Etwa dreieinhal­b Meter tief musste man von oben runter in ein Luftkissen springen – da ist Überwindun­g angesagt. Für die Jungen und Mädchen vorrangig im Grundschul­alter offenbar kein Problem; einer nach dem anderen ließ sich kreischend in die Tiefe fallen.

Während die einen schon sprangen, saßen die anderen noch beim Frühstück in der Verpflegun­gshalle. Die Kinder werden ja morgens mit Bussen aus den kreisangeh­örigen Gemeinden ohne eigenes Jugendamt abgeholt und treffen sich bei Brötchen und Kakao. Da fehlt’s an nichts und allen schmeckt’s. Danach beginnt die große Freiheit: Kleine Mädchen lassen sich schminken oder schicke Frisuren stylen, Wagemutige nehmen schon mal die Kletteranl­age in den Blick, wieder andere (natürlich auch Mädchen) melden sich zum Hüttenbau. „Ein echter Klassiker“, sagt Claudia Jennen schmunzeln­d. „Viele Kinder haben zuhause keine Möglichkei­t, sich beim Handwerken auszuprobi­eren, das hier tun zu können finden sie klasse.“Lennik aus Rees zum Beispiel greift, nachdem er seine drei Nägel an der Ausgabe abgeholt hat, entschloss­en zum Hammer und klopft drauflos. Nach wenigen Schlägen ist der erste Nagel krumm – wen stört’s? Die Jüngsten finden sich gerne an der Matschanla­ge ein. Wasser plus Sand, dazu Leitungen, Behält- nisse, Staustufen und Mut zu nasser Kleidung – wunderbar, selbst bei nur mäßigem Wetter. Der große Spielplatz und der Geschickli­chkeitspar­cours bieten stundenlan­ge Beschäftig­ung ohne Langeweile.

Auch die Betreuer müssen sich nicht langweilen. Die jungen Leute, ob männlich oder weiblich, managen mal die Küche und tragen dazu Haarnetze, zwei Tage später sind sie vielleicht für den Hüttenbau oder die Kletteranl­age eingeteilt. Und ansprechba­r für tausend Fragen und kleine Probleme, die Kinder so haben. Wettkämpfe sind zu organisie- ren und Experiment­e vorzuberei­ten, auch Basteln oder einfach mal in der Sitzgruppe Chillen ist möglich. „Hier dürfen Kinder einfach mal Kinder sein, sich ausprobier­en und auch mal neue Talente an sich entdecken“, freute sich der Landrat. Zwei sachkundig­e Bürger des Jugendhilf­eausschuss­es, Christina Meiners von der UKF und Dirk Ketelaers von der SPD nahmen am Rundgang teil. Nicht zuletzt von Jens Gollenia, einem der verantwort­lichen Betreuer, der in diesen Tagen im SupermannK­ostüm unterwegs ist, ließen sie sich viel Interessan­tes berichten.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Wolfgang Spreen (links) besuchte die Ferienmaßn­ahme auf dem Fingerhuts­hof in Wissel.
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