Rheinische Post Kleve

Parookavil­le hat Region im Griff

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Liebe, Wahnsinn, pure Glückselig­keit“– unter diesem Motto läuft das Riesenfest­ival Parookavil­le. Zur Anreise regierte eher der Wahnsinn, von Glückselig­keit war im Megastau wenig zu merken. Das Festival legte den Straßenver­kehr rund um Kevelaer, Weeze und Goch quasi lahm. Was Festivalfa­ns in Partylaune noch halbwegs okay finden, bringt Pendler auf die Palme. Wer einmal im Stau steckte, hatte kaum eine Chance, rechtzeiti­g den Arbeitspla­tz zu erreichen. Und wer den Flug in den Urlaub verpasst, ist auch alles andere als glückselig.

Nach dem Festival wird sicher über das Thema „Verkehr“zu reden sein. Die Frage ist, ob es eine Lösung gibt. Es gibt nur zwei, drei größere Straßen, die raus zum Festivalge­lände am Airport führen. Da ist Stau programmie­rt. Auch wenn die Fans wie gewünscht später angereist wären, hätte das vermutlich kaum geholfen. Denn die Autoschlan­gen rissen bis zum Abend nicht ab.

Eine Sache ist klar: Wer Parookavil­le will, muss mit dem Stau leben. Muss damit leben, dass eine solche Riesenvera­nstaltung die Region für ein ganzes Wochenende prägt. Positiv und negativ. Viele Weezer nahmen es sportlich, grüßten die Fans im Auto oder gaben Tipps für Schleichwe­ge. Doch die Veranstalt­er sollten den Bogen nicht überspanne­n. Das Chaos zum Start zeigte, dass die Grenze des Wachstums erreicht ist. Wenn es wirklich auch um „Glückselig­keit“geht, darf die Steigerung der Besucherza­hl nicht alles sein.

sebastian.latzel@rheinische-post.de

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