Der Erfinder des Kempa-Tricks starb mit 96 Jahren
DÜSSELDORF (cze) Einige Zuschauer in Karlsruhe beim inoffiziellen Handball-Länderspiel gegen die Schweden am 24. März 1954 werden sich verwundert die Augen gerieben haben: Abspringen, den vom Mitspieler über die Abwehr gespielten Ball im Flug fangen und möglichst verwandeln – das sah nach Zirkus aus. Bernhard Kempa hatte die Idee. Nach dem in Oberschlesien geborenen ehemaligen Oberstudienrat, der Frisch Auf Göppingen und den Handball generell belebte, ist der Trick benannt, der noch heute die Fans weltweit begeistert.
Am Donnerstag starb Kempa (96) in Bad Boll. „Wir trauern um einen der größten Sportler, die Deutschland hervorgebracht hat. Er bleibt ein Teil der DNA unseres Sports“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes. Kempa war nicht nur ein überragender Spieler, der auf dem Großfeld Weltmeister wurde (1952, 55), der mit seinem Können und seinen Ideen Göppingen vom Provinzverein zum Spitzenklub führte, er war nach seiner aktiven Laufbahn auch als Trainer erfolgreich mit dem Europacup-Triumph der Göppinger (1960) als Sahnehäubchen.
Mit 47 Jahren begann er mit Tennis. Drei WM-Titel, 39 EM-Titel (Einzel, Doppel, Mixed) und 50 nationale Meisterschaften gewann Kempa. Erst ein Sturz im eigenen Haus acht Tage nach dem 90. Geburtstag stoppte seine zweite Karriere.