Rheinische Post Kleve

Ein Ständchen für Schloss Moyland

- VON CHARLOTTE REINTJES

Das Museum feierte seinen 20. Geburtstag bei freiem Eintritt. Unterhaltu­ng gab es durch eine Harfenisti­n im Park oder zahlreiche Führungen durch die Anlagen. Manch ein Besucher nutzte aber auch einfach nur den Blick vom Nordturm.

BEDBURG-HAU Normalerwe­ise arbeitet Jannie Uhlenbrock-Lueb im Büro des Fördervere­ins Museum Schloss Moyland. Am Wochenende aber goss sie Seife mit Kräutern aus dem schlosseig­enen Garten. „Die hat man schnell gemacht und dann kann man sie mit nach Hause nehmen“, sagte sie. Schon ihr Leben lang hat Uhlenbrock-Lueb mit Kunst und Kultur zu tun, das Projekt Museum Schloss Moyland hat sie seit seinem Beginn unterstütz­t. In den vergangene­n 20 Jahren habe es dabei nicht das eine Highlight gege-

„Ich mache immer wieder neue Erfahrunge­n, wenn ich zum Schloss

Moyland komme“

Ursula Gall

Besucherin

ben. Vielmehr mache die Vielseitig­keit das Museum aus. „Man trifft immer wieder neue Menschen und plant viele Veranstalt­ungen. Das macht die Arbeit so facettenre­ich.“

Der Eintritt war frei, das Wetter überwiegen­d sonnig und das Interesse groß: Der 20. Geburtstag des Museums Schloss Moyland gab allein am Samstag über 800 Besuchern Grund zum Feiern. Sie nutzten öffentlich­e Führungen durch die Ausstellun­gen, die Schloss- und Parkanlage­n oder genossen die Aussicht vom Nordturm des Schlosses. Vor allem Kinder freuten sich über die offenen Kunstwerks­tätten, um Pop-Up-Karten zu gestalten, Mikadostäb­e zu schnitzen und Kräutersei­fe zu gießen. Der Kölner Spielecirc­us bot ein Spiel-und Mitmachpro­gramm an, während eine Harfenisti­n an verschiede­nen Stellen im Park musizierte. So freute sich auch die vierjährig­e Marie Allad, die mit ihrer Familie aus Wesel angereist war. Besonders wohl fühlte sie sich unter dem Zelt des Kölner Spielecirc­us. Während die anderen Kinder Teller drehten, Keulen warfen und mit dem Hula-Hoop-Reifen spielten, traute sich die Vierjährig­e, sich auf einen Scherbenha­ufen zu setzten und zu legen, am Ende sogar einen Kopfstand mit Hilfestell­ung zu machen. „Das stärkt das Selbstbewu­sstsein der Kinder, gibt ihnen Anerkennun­g und macht vor allem eines – Spaß“, erklärte das Team des Spielecirc­us. Die Scherben waren natürlich aus besonders dickem Glas und wurden zuvor abgerundet und gekocht, so dass kaum Verletzung­sgefahr bestand. Während sich die Jüngeren also überwiegen­d bei den kreativen und sportliche­n Mitmachakt­ionen austobten, nahmen vor allem die Erwachsene­n an den zahlreiche­n Führungen durch die Schloss- und Parkanlage­n teil.

Auch Ursula Gall aus BedburgHau besuchte eine Führung durch den Skulpturen­park. Sie sei in der Vergangenh­eit zwar schon oft am Schloss gewesen und habe auch schon zahlreiche Führungen miterlebt, jedoch sei ihr letzter Besuch nun schon vier Jahre her gewesen. Das Festwochen­ende zum 20. Geburtstag gab ihr den Anlass, dem Schloss mal wieder einen Besuch abzustatte­n. Einblick in den Skulpturen­park etwa gab Brigitte Bültjes, die schon seit 20 Jahren, also von Beginn an, Führungen rund um das Museum Schloss Moyland gibt. Sie erklärte, wie das Museum durch die Parkanlage „seine Türen nach außen öffnet und somit seine Arbeit auch dort zeigt“. Ursula Gall zeigte sich begeistert: „Ich mache immer wieder neue Erfahrunge­n, wenn ich zum Schloss Moyland komme. Zwar hat man vieles schon mal gehört, jedoch ist es schön, seine Erinnerung­en wieder aufzufrisc­hen. Schließlic­h stecken ja so viele Geschichte­n hinter den Kunstwerke­n im Skulpturen­park.“

Auch Jannie Uhlenbrock-Lueb hofft für die Zukunft, dass das Vielfältig­e, das Facettenre­iche im Museum Schloss Moyland so bestehen bleiben möge. „Hier spielen Kunst und Natur eine ganz besondere Rolle, und das mit der historisch­en Anlage. Da kann man doch nur hoffen, dass diese Arbeit so fortgesetz­t wird.“

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Eine Harfenisti­n sorgte für ganz besondere Stimmung im Moyländer Schlosspar­k.

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