Rheinische Post Kleve

Der Segen gilt den Menschen

- VON ANTJE THIMM

Zum 10. Mal veranstalt­eten die Pfarrgemei­nde Arnold Janssen und die Stadt Goch die Reisemobil­wallfahrt. 50 Fahrzeuge nahmen an der Prozession durch die Innenstadt teil. Pater Hans Peters erteilte den Segen.

GOCH Wenn ein Mensch gesegnet wird, lächelt und strahlt sein Gesicht. Das konnte man beobachten bei der 10. Arnold-Janssen-Reismobilw­allfahrt in Goch, als wieder einmal etwa 50 Camper mit ihren Reisemobil­fahrzeugen an der Kirche Maria Magdalena vorfuhren und von Pater Hans Peters gesegnet wurden. Die Jubiläumsa­usgabe der Wallfahrt stand in diesem Jahr ganz

Hans Peters im Zeichen des Namensgebe­rs Arnold Janssen, dem Gründer des inzwischen weltweit aktiven Steyler Missionsor­dens. Für Gocher Bürger und die Campinggäs­te auf dem Friedenspl­atz, einem beliebten Reisemobil­stellplatz im Zentrum der Stadt, hatte die Pfarrgemei­nde Arnold Janssen in Zusammenar­beit mit der Stadt Goch ein viertägige­s Wallfahrts­programm zusammenge­stellt mit vielen musikalisc­hen Höhepunkte­n, gemeinsame­n Ausflügen, Bibelgespr­ächen und Informatio­nsveransta­ltungen.

In diesem Jahr gab es zum ersten Mal eine Arnold-Janssen-Tour zu allen wichtigen Stationen seines Lebens: Geburtshau­s, Collegium Augustinia­num als Schule, Taufkirche Maria Magdalena, das Grab seiner Eltern auf dem Städtische­n Friedhof und schließlic­h die nach ihm benannte Kirche an der Voßheider Straße. Die Segnung, alljährlic­her Höhepunkt der Wallfahrt, ist, wie Pater Peters betont, eine Segnung der Menschen in den Fahrzeugen. Diese würden dann auch mit gesegnet, der Mensch aber stehe immer an erster Stelle. „Segnen gehört zum Leben dazu“, sagt der Pater. Jeder Mensch könne Segen spenden, nicht nur Pfarrer und Priester. Einige wenige Zuschauer warteten am Klosterpla­tz auf die Prozession der Camper, die sich vom Friedenspl­atz über die Voßstraße zur Magdalenen Kirche bewegten und mit Glockengel­äut begrüßt wurden. Traditione­ll wurden sie angeführt von einer Pferdekuts­che, in der saß Pater Konrad Liebscher, seit ersten April Mitglied der Seelsorgee­inheit ArnoldJans­sen und Neuling bei der Wallfahrt. Pater Hans Peters begrüßte dann die Insassen eines jeden Fahrzeugs ganz persönlich, viele alte Bekannte waren dabei. Nicht wenige Gäste kamen aus den Niederland­en, die Peters in fließendem Holländisc­h ansprach. Die Segenswort­e waren immer ganz individuel­l, Weihwasser aber gehörte dazu – zwei mittlere Kanister vom geweihten Nass waren an diesem Tag schon nötig.

Ein gemeinsame­r Festgottes­dienst ging der Segnung voran. Eigentlich sollte er an der Nierswelle stattfinde­n, wurde jedoch wegen des unbeständi­gen Wetters in die St. Arnold-Janssen-Kiche verlegt. „Wir haben immer in den Himmel geschaut und auf das Smartphone, hin und her, dann haben wir uns entschiede­n“, sagte Pater Hans Peters zu Beginn des Gottesdien­stes. Er freue sich nun, dass die Kirche so schön voll sei, was nicht gerade jeden Sonntag der Fall wäre. Pater Günter Hoebertz, Ideengeber der Reisemobil­wallfahrt im Jahre 2008, war zum Jubiläum als Konzelebra­nt mit dabei und wurde von den Gottesdien­stbesucher­n mit Applaus begrüßt.

„Misstraue jedem Garten, in dem kein Unkraut wächst“, sagte Pater Peters in seiner Predigt zum Senfkorn-Gleichnis aus dem Matthäusev­angelium. „Lasst alles wachsen, denn unser Leben ist nicht unvermisch­t, wir entspreche­n keinem Ideal, sondern haben alle unsere Fehler“, so seine Botschaft an die Gemeinde.

Am Ende des Gottesdien­stes wurde nach dem Wallfahrts­ritus der Pilgerstab weitergege­ben. Familie Flör aus Essen übernahm ihn. Wie Pater Peters hervorhob, engagiert sich die Familie seit Jahren bei einer Initiative für Tschernoby­l-Kinder. Vier Pilgerstäb­e waren in der Kirche zu sehen. Sie gehörten zu Teilnehmer­n, die irgendwann auch einmal den spirituell­en Staffelsta­b der Reisemobil­wallfahrt führen durften. „Ein Pilgerstab ist ein Zeichen, dass Gott unsere Stärke ist“, sagt Hans Peters. Rückblicke­nd auf das Wallfahrts­wochenende hebt er hervor, es sei eine gelungene Zusammenar­beit zwischen Stadt und Kirche gewesen. Ein bisschen enttäuscht war er, dass nicht so viele Gäste an der ArnoldJans­sen-Stationen-Tour teilgenomm­en haben.

„Segnen gehört zum Leben dazu“

Pater

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Pater Hans Peters segnet die Fahrerin eines Reisemobil­s. Ein bisschen enttäuscht war er, dass nicht so viele Gäste an der Arnold-Janssen-Stationen-Tour teilgenomm­en haben.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Pater Hans Peters segnet die Fahrerin eines Reisemobil­s. Ein bisschen enttäuscht war er, dass nicht so viele Gäste an der Arnold-Janssen-Stationen-Tour teilgenomm­en haben.

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