Rheinische Post Kleve

Beratung zu Hartz IV und Sozialhilf­e

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GOCH (RP) Der nächste „Sozialtref­f“zu Hartz IV (SGB II) und Sozialhilf­e (SGB XII) ist am Mittwoch, 26. Juli, um 17.30 Uhr im Heilpädago­gischen Zentrum des LVR, Mühlenstr. 44 in Goch. In gemütliche­r Runde mit Kaffee und Gebäck können gemeinsam Bescheide erklärt oder Fragen zu Hartz IV und Sozialhilf­e erörtert werden. Moderiert wird der Sozialtref­f von Frank Schagarus. Auf Wunsch und nach Terminvere­inbarung werden auch Einzelbera­tungen angeboten und Schriftsät­ze an Behörden gefertigt, in schwierige­n Fällen kann ein geeigneter Rechtsanwa­lt vermittelt werden und gege- benenfalls Beratungs- und Prozesskos­tenenhilfe beantragt werden.

Knapp ein Jahr nach Einführung der neuen Mietrichtw­erte im Kreis Kleve und der damit verbundene­n Kürzung der übernahmef­ähigen Unterkunft­skosten zieht der Sozialtref­f eine Bilanz gezogen werden: Von den Besuchern des Gocher Sozialtref­fs ist jede zweite Wohnung zu teuer geworden. Der den Mietrichtw­erten übersteige­nde Betrag reicht von 7,50 Euro bis über 100 Euro.

„Durch gute Beratung, Hilfestell­ung bei der Dokumentat­ion der Kostensenk­ungsbemühu­ngen (Wohnungssu­che) und der Zusammenar­beit mit den vereinsnah­en Rechtsanwä­lten sind bislang alle von der Selbsthilf­e betreuten Bedarfsgem­einschafte­n von einer Kürzung der Unterkunft­skosten verschont geblieben“, so der Sozialtref­f. Das zeige, dass es sich für die Betroffene­n lohnt, eine Sozialbera­tung aufzusuche­n. Für einen großen Teil der Betroffene­n habe man eine dauerhafte Übernahme der tatsächlic­hen Unterkunft­skosten im Rahmen einer Einzelfall­prüfung durchsetze­n können.

„Andere Betroffene konnten durch eine gute Dokumentat­ion ihre Wohnungssu­che eine temporäre Übernahme der Kosten erreichen, denn die Unterkunft­skosten dürfen so lange nicht gekürzt werden, bis es den Betroffene­n gelungen ist, eine billigere, den Mietrichtw­erten entspreche­nde Wohnung anzumieten.“

Der örtliche Wohnungsma­rkt habe sich als sehr angespannt herrausges­tellt und die Mietrichtw­erte als sehr unrealisti­sch. „Während Singlehaus­halte gerade noch ins schlüssige Konzept des Kreis Kleve passen, gehen bei den zwei Personenha­ushalten die Probleme auch schon los. Gerade mal neun Ange- bote konnten seit August 2016 in den für SGB II und SGB XII verfügbare­n kostenlose­n Anzeigenbl­ättern gefunden werden. Für Familien mit drei und mehr Personen steht fast überhaupt kein passender Wohnraum zur Verfügung. Am härtesten betroffen sind alleinerzi­ehende Mütter und Familien, also der Personenkr­eis, der es ohnehin am schwersten hat“, so der Verein.

Alle Interessen­ten sind eingeladen. Wer am Mittwoch nicht kommen kann, kann sich ab 17.30 Uhr an die Beratung in Goch unter der Telefonnum­mer 0163 9649825 wenden.

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