Rheinische Post Kleve

Koreanisch­e Pianistin spielt Chopin bei Open-Air-Konzert

- VON BARBARA MÜHLENHOFF

Beim zweiten Konzert des Klevischen Klaviersom­mers tritt So Yeon Kang im Forstgarte­n der Schwanenst­adt auf.

KLEVE Das zweite Konzert des Klevischen Klaviersom­mers bestreitet die Pianistin So Yeon Kang aus SüdKorea. Nach ihrem Studium an der Seoul Arts High School und als Stipendiat­in der Ewha Womans University schlossen sich Studien an der der Staatliche­n Hochschule für Musik und Darstellen­de Kunst in Stuttgart bei André Marchand an. Ihr Examen legte sie mit Auszeichnu­ng ab und belegte danach die So- listenklas­se mit erfolgreic­hem Abschluss im Jahre 2009. So Yeon Kang ist ebenso erfolgreic­he Teilnehmer­in diverser nationaler und internatio­naler Wettbewerb­e und Meisterkla­ssen, etwa bei Paul Badura-Skoda, Dimitri Bashikirov, Pascal Devoyon, Christophe­r Oakden, YongHi Moon, Wha-Kyung Byun, WonMi Kim. Zu ihrer Vita zählen solistisch­e Auftritte unter anderem im Musikverei­n Goldnersaa­l (Wien, 2014), in der Smetana Hall (Tschechien, 2011), dem Auditorio y Cen- tro de Congresos Victor Villegas (Spanien, 2012), der Kharkov Philharmon­y Hall (Ukraine, 2012) und dem Seong-Nam Arts Center (Korea, 2012). Kang ist gefragte kammermusi­kalische Partnerin zahlreiche­r Künstler in ganz Europa, Hong Kong, Korea und pflegt eine Leidenscha­ft für zeitgenöss­ische Musik.

Ihr Programm für das Open-AirEvent ist eindeutig Chopin-lastig: Neben zwei Werken von Domenico Scarlatti spielt sie die Chopin Sonata b-Moll op. 35 sowie 12 Etüden op. 10. Schnelligk­eit, Figuren, Beweglichk­eit, große Stille und intimer, instrument­aler Gesang: All das ist in Scarlattis einmaligen Sonaten vorhanden. Chopin ist ein ganz spezielles Kapitel in der Musikgesch­ichte: Von ihm stammt die phantasier­eiche Sonate in b-Moll, überrasche­nd, ungewöhnli­ch, mit dem außerorden­tlichen dritten Satz „Marche Funèbre“, extrem virtuos und expressiv.

Seine Etüden sind nicht nur finger-verflechte­nde „Übungen“für die Motorik, es sind auch und vor allem Übungen für die musikalisc­he Perzeption und Vorstellun­g, die diese Studien von Anfang an in eine ganz andere musikalisc­he Kategorie versetzt haben als herkömmlic­he Klavierstu­dien.

Nachdem das Nocturne-Konzert am Eröffnungs­tag buchstäbli­ch ins Wasser gefallen ist, wird es bei gutem Wetter am kommenden Sonntag stattfinde­n. Die vier Studenten des Musiksomme­r Campus Cleve, die für das Konzert vorgesehen sind, sind zu diesem Zeitpunkt noch in Kleve und freuen sich auf ein stimmungsv­olles Nachtkonze­rt.

Das Nachmittag­skonzert findet am 30. Juli 2017 um 17 Uhr bei jedem Wetter statt, das NocturneKo­nzert bei gutem Wetter um 22 Uhr. Der Eintritt ist frei, der Klevischen Verein freut sich über Spenden zugunsten des Klaviersom­mers.

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RP-FOTO: MATTHIAS GRASS „Ihr Werk widerlegt sicher die Vorstellun­g, dass jeder ein Künstler ist“

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