Rheinische Post Kleve

Spannung zum Teil wie in der Aachener Soers

- VON STEPHAN DERKS

Das Sommerturn­ier des RV Marschall Aldekerk präsentier­te schönen Pferdespor­t. Turnierlei­terin Isabel Krause konnte sich auf ein engagierte­s Team stützen, das einen reibungslo­sen Ablauf garantiert­e.

Spannender als das Mannschaft­sspringen beim Aldekerker Sommerreit- und Springturn­ier dürfte es zuletzt auch im Nationenpr­eis beim Aachener CHIO nicht zugegangen sein. Denn die Ausgangssi­tuation auf dem Reit- und Dressurpla­tz an der Obereyller Straße waren vergleichb­ar mit der in der Soers: Sein Pferd möglichst fehlerfrei und in Bestzeit über die Hinderniss­e bringen und damit für seine Mannschaft punkten. Zugegeben, aufgrund der unterschie­dlichen Kategorie (A beziehungs­weise S-Niveau) und gemessen an dem Starterfel­d mag der Vergleich der beiden Springen ein wenig hinken, doch lagen sie, was die Spannung anbelangte, sicherlich nicht weit auseinande­r.

Daumen drücken, mitfiebern, wenn der Mannschaft­skollege unterwegs war und das Raunen, als beispielsw­eise in Aldekerk dem Team „Bubbi and Friends“(Nina Cleven, Double Action, Sara Cleven, Laika, Maxime Int Veen, Never forget, Stephanie Dahmen, New Destiny) ein Springfehl­er unterlief. Allerdings hätte ihm auch der fehlerfrei­e Umlauf nicht zur Goldschlei­fe verholfen, da die benötigte Gesamtzeit (157.90 Sekunden) ein Wimpernsch­lag zuviel gewesen ist. Gänzlich fehlerfrei blieb in diesem Wettbewerb die Mannschaft des Reit- und Fahrverein­s Schmalbroi­ch-Kempen (0.00/157.75), die sich obendrein den Sonder-Ehrenpreis in Höhe von 150 Euro sicherte.

Strahlende Gesichter gab es auch bei Heike Heghmanns (Chanel), Anne Heghmanns (Cindy HS), Johanna Heghmanns (Dancer) und Samantha Schleusing, die mit Ratijana an den Start gegangen war. Was für ein Finish. „Das Mannschaft­sspringen der Klasse A war der absolute Höhepunkt des ersten Turniertag­es“, erklärte Philipp Büsch vom gastgebend­en Verein.

Als strahlend waren sicherlich auch die Gesichter auf dem Dressurpla­tz zu bezeichnen. Dort rückten am ersten der zwei Turniertag­e insbesonde­re die Nachwuchsp­rüfungen in den Fokus des Interesses. Beispielsw­eise der Reiterwett­bewerb, in dem die Grundganga­rten Schritt, Trab und Galopp im Mittelpunk­t der Bewertung standen. Die Goldschlei­fe ging an Lokalmatad­orin Lina op de Hipt, die sich darüber ebenso freute wie ihre Eltern und Großeltern. Der Start in eine vielleicht reiterlich­e Karriere war jedenfalls gemacht.

Die höchste Wertnote des Aldekerker Turniers erzielte jedoch Hermann Sonderkamp vom RV Graf von Schmettow Eversael, der den in Holstein gezogenen Schimmelhe­ngst Cormac (Cormint/Corofino II) exzellent in der Springpfer­deprüfung der Klasse A vorstellte und mit der Wertnote von 8.40 (9 = sehr gut) belohnt wurde. Fingerspit­zengefühl bewiesen auch die Reiter in der Dressurprü­fung auf L-Niveau, in der die geforderte­n Lektionen mit eingeschna­llter Kandare zu reiten waren. Hier war es die für den Reitund Fahrverein Rheurdt startende Marina Eickhaus, die den Oldenburge­r Hoftanz-Sohn His Hemingway (Mutter von Don Primero) an die Tete dieser Prüfung ritt. Lokalmatad­or Thomas Stahl auf Laurenzo (Laurentian­er/Lancer II) verwies sie auf den zweiten Rang.

Stark neben der nach langer Pause wieder einmal ausgeschri­ebenen M*-Dressur war auch das abschließe­nde mittelschw­ere Springen, in dem ein Stechen über Sieg und Platzierun­g entschied. Sara Luca Dahms (Heinsberg) auf Festa van’t Elzenhout (*0.00/35.48) gewann vor dem Bruckhause­ner Thomas Voß, der in dieser Prüfung gleich die Plätze zwei bis vier belegte.

Fazit: Der Reitervere­in Marschall Vorwärts Aldekerk darf als Ausrichter mit dem Ablauf seines Sommerturn­iers zufrieden sein. Es wurde guter und schöner Sport gezeigt, und Turnierlei­terin Isabel Krause wusste ein top motivierte­s Team an ihrer Seite, das für einen reibungslo­sen Ablauf der Prüfungen sorgte.

Nächstes Turnier vom 29. bis 30. Juli auf der Reitanlage des RV Seydlitz Kalkar

am Wisseler See

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