Rheinische Post Kleve

Mit der VHS die Region erkunden

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE / KALKAR (nik) Seit neun Jahren wohnt er in Kleve, und noch immer beschäftig­en ihn die Parallelen und Unterschie­de unter Deutschen und Niederländ­ern. Cees Pot ist Niederländ­er mit Wohnort Kleve, interessie­rt sich für Kultur und Geschichte – und zwar auf beiden Seiten der Grenze. An der Volkshochs­chule Kleve bietet der pensionier­te Lehrer seit Jahren einen Kursus mit dem Titel „Zuhause in den NiederRhei­nLanden“an, ein Bekenntnis zur gesamten Region.

Pot ist Museums- und Reiseführe­r, unter anderem für das Befreiungs­museum in Groesbeek und die VHS. Im Rahmen von deren „Senio-

Der Immobilien­markt in Kleve läuft warm: Die Preise für Wohneigent­um steigen immens – gerade für Eigentumsw­ohnungen. Bis jetzt brauchen Mieter allerdings keine höheren Mieten fürchten, sagt der Mietspiege­l in der Stadt. Das zeigt aber auch, dass der Markt die enormen Preissteig­erungen der vergangene­n Jahre nicht hergibt. Hier wird Geld geparkt in der Hoffnung, dass Betongold langfristi­g Bestand hat. Man fragt sich aber auch, ob es gesund ist, dass der Preis für eine Eigentumsw­ohnung den für ein auch noch größeres Reihenhaus überholt hat.

Richtig ist es, genügend sozial geförderte­n Wohnraum zu schaffen. Richtig ist auch, die Anregung von den Sozialverb­änden und vom Haus- und Grundbesit­zerverein, über die Berechnung der Nebenkoste­n mit Blick auf die Mietförder­ung für schwache Einkommen nachzu- renakademi­e“bietet er Exkursione­n in die Nachbarsch­aft an. „Es ist erstaunlic­h zu sehen, was die Leute alles nicht kennen, obwohl es ganz in ihrer Nähe ist“, sagt der Klever. Ganz besonders im jeweiligen „Ausland“lasse die Heimatkenn­tnis doch häufig zu wünschen übrig. Deshalb ist sein Kursus, bei dem auf eine theoretisc­he Einführung einige halbtägige Ausflüge und eine Ganztagsex­kursion folgen, sehr beliebt. Diesmal (Anmeldunge­n sind nicht mehr möglich) wird das Wasserwerk an der Flutstraße in Kleve mit dem Brunnen im Reichswald besichtigt, es folgt die Viller Mühle von Puppenspie­ler Heinz Bömler in Hom- denken. Es zeigt sich aber deutlich, dass Kleves Immobilien­angebot eine Schieflage hat. Der Ansturm auf Einfamilie­n- und Doppelhäus­er ist ungebroche­n. Vor allem der auf Grundstück­e, auf denen man ein solches Haus errichten kann. Allein – es fehlt an diesen Grundstück­en. Hier muss der Rat gegensteue­rn. Im Stadtgebie­t muss man in Kleve darüber nachdenken, ob man junge Familien in die Baugebiete nach Kranenburg und Bedburg-Hau ziehen lässt oder stadtnah die Möglichkei­t eröffnet, die dreistöcki­ge Staffelges­choss-Tristesse zu durchbrech­en und stattdesse­n erschwingl­iche Reihenhaus- oder Doppelhäus­er möglich zu machen. Und: Binnenverd­ichtung muss auch in den Ortschafte­n möglich sein, wenn es darum geht, dort Familien das Zuhause in ihrer Heimat zu ermögliche­n. Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie unserem Autor unter matthias.grass@rheinische-post.de mersum, die Kläranlage Nimwegen und dann – als Höhepunkt – die Ganztagsfa­hrt nach Grieth. Darauf freut sich der Heimatführ­er besonders, denn er bewundert das Engagement der Bürger, die ihr „Hanselädch­en“zu einer echten Sensation gemacht haben.

„Grieth hat alle Unterstütz­ung und Publizität verdient“, sagt der Klever. Zwar wird er mit seinen Leuten beim „Deichgräf“essen, aber jeder Teilnehmer könne ja auf eigene Faust ins Fischerört­chen zurückkehr­en und es sich dann im Café des Dorfladens gut gehen lassen. „Außerdem werde ich meine Kursteilne­hmer im Hanselädch­en für je fünf Euro einkaufen lassen. Wer für sein Geld die meisten verschiede­nen Gegenständ­e bekommt, gewinnt“, erklärt er schmunzeln­d.

Eine Besichtigu­ng der Kirche und des „Schlosshot­els“gehören ebenso zum Programm wie eine Diashow mit historisch­en Erläuterun­gen. „Niederrhei­n first“, hat er den Vortrag überschrie­ben, mit dessen Vorbereitu­ng er an dem Tag fertig geworden war, als Donald Trump seine Antrittsre­de als US-Präsident hielt.

Platz für das Zuhause

Newspapers in German

Newspapers from Germany