Mit der VHS die Region erkunden
KLEVE / KALKAR (nik) Seit neun Jahren wohnt er in Kleve, und noch immer beschäftigen ihn die Parallelen und Unterschiede unter Deutschen und Niederländern. Cees Pot ist Niederländer mit Wohnort Kleve, interessiert sich für Kultur und Geschichte – und zwar auf beiden Seiten der Grenze. An der Volkshochschule Kleve bietet der pensionierte Lehrer seit Jahren einen Kursus mit dem Titel „Zuhause in den NiederRheinLanden“an, ein Bekenntnis zur gesamten Region.
Pot ist Museums- und Reiseführer, unter anderem für das Befreiungsmuseum in Groesbeek und die VHS. Im Rahmen von deren „Senio-
Der Immobilienmarkt in Kleve läuft warm: Die Preise für Wohneigentum steigen immens – gerade für Eigentumswohnungen. Bis jetzt brauchen Mieter allerdings keine höheren Mieten fürchten, sagt der Mietspiegel in der Stadt. Das zeigt aber auch, dass der Markt die enormen Preissteigerungen der vergangenen Jahre nicht hergibt. Hier wird Geld geparkt in der Hoffnung, dass Betongold langfristig Bestand hat. Man fragt sich aber auch, ob es gesund ist, dass der Preis für eine Eigentumswohnung den für ein auch noch größeres Reihenhaus überholt hat.
Richtig ist es, genügend sozial geförderten Wohnraum zu schaffen. Richtig ist auch, die Anregung von den Sozialverbänden und vom Haus- und Grundbesitzerverein, über die Berechnung der Nebenkosten mit Blick auf die Mietförderung für schwache Einkommen nachzu- renakademie“bietet er Exkursionen in die Nachbarschaft an. „Es ist erstaunlich zu sehen, was die Leute alles nicht kennen, obwohl es ganz in ihrer Nähe ist“, sagt der Klever. Ganz besonders im jeweiligen „Ausland“lasse die Heimatkenntnis doch häufig zu wünschen übrig. Deshalb ist sein Kursus, bei dem auf eine theoretische Einführung einige halbtägige Ausflüge und eine Ganztagsexkursion folgen, sehr beliebt. Diesmal (Anmeldungen sind nicht mehr möglich) wird das Wasserwerk an der Flutstraße in Kleve mit dem Brunnen im Reichswald besichtigt, es folgt die Viller Mühle von Puppenspieler Heinz Bömler in Hom- denken. Es zeigt sich aber deutlich, dass Kleves Immobilienangebot eine Schieflage hat. Der Ansturm auf Einfamilien- und Doppelhäuser ist ungebrochen. Vor allem der auf Grundstücke, auf denen man ein solches Haus errichten kann. Allein – es fehlt an diesen Grundstücken. Hier muss der Rat gegensteuern. Im Stadtgebiet muss man in Kleve darüber nachdenken, ob man junge Familien in die Baugebiete nach Kranenburg und Bedburg-Hau ziehen lässt oder stadtnah die Möglichkeit eröffnet, die dreistöckige Staffelgeschoss-Tristesse zu durchbrechen und stattdessen erschwingliche Reihenhaus- oder Doppelhäuser möglich zu machen. Und: Binnenverdichtung muss auch in den Ortschaften möglich sein, wenn es darum geht, dort Familien das Zuhause in ihrer Heimat zu ermöglichen. Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie unserem Autor unter matthias.grass@rheinische-post.de mersum, die Kläranlage Nimwegen und dann – als Höhepunkt – die Ganztagsfahrt nach Grieth. Darauf freut sich der Heimatführer besonders, denn er bewundert das Engagement der Bürger, die ihr „Hanselädchen“zu einer echten Sensation gemacht haben.
„Grieth hat alle Unterstützung und Publizität verdient“, sagt der Klever. Zwar wird er mit seinen Leuten beim „Deichgräf“essen, aber jeder Teilnehmer könne ja auf eigene Faust ins Fischerörtchen zurückkehren und es sich dann im Café des Dorfladens gut gehen lassen. „Außerdem werde ich meine Kursteilnehmer im Hanselädchen für je fünf Euro einkaufen lassen. Wer für sein Geld die meisten verschiedenen Gegenstände bekommt, gewinnt“, erklärt er schmunzelnd.
Eine Besichtigung der Kirche und des „Schlosshotels“gehören ebenso zum Programm wie eine Diashow mit historischen Erläuterungen. „Niederrhein first“, hat er den Vortrag überschrieben, mit dessen Vorbereitung er an dem Tag fertig geworden war, als Donald Trump seine Antrittsrede als US-Präsident hielt.
Platz für das Zuhause