Rheinische Post Kleve

Widerspruc­h gegen Baugebiet Brodhof

- VON MATTHIAS GRASS

Der BUND sieht die 15 Bauflächen am Rande der Klever Ortschaft Rindern als „landschaft­splanerisc­h nicht erwünscht“an. Das sei Verschwend­ung von Flächen. Die Stadt weist Vorwürfe zurück: Die Fläche ersetze lediglich andere.

KLEVE Mais so weit das Auge reicht: zwischen Brodhof und Keekener Straße bis zu den Kolken am Drusus-Deich. Es ist der nördliche Rand Rinderns. Dort soll das neue Baugebiet Brodhof/ Keekener Straße/ Schürkamp projektier­t werden, damit Bauen in Rindern noch möglich sein kann. Dafür hat die Bezirksre-

„Das ist Verschwend­ung

von fruchtbare­n, landwirtsc­haftlichen

Ertragsflä­chen“

Karl-Heinz Burmeister

BUND Kleve

gierung der Stadt auch grünes Licht signalisie­rt. „Wir haben alle Flächen durchgeprü­ft, und wir sind froh, diese Fläche gefunden zu haben, die wir noch als Baugebiet ausweisen dürfen“, hatte Meike Rohwer vom Planungsam­t der Stadt Kleve im Bauausschu­ss des Rates die Ausweisung der Fläche als künftiges Baugebiet begründet. 15 Baufelder sollen dort möglich sein. Danach soll sich Rindern nicht mehr weiter in die Fläche entwickeln: Ein breiter Grünstreif­en soll den Ortsrand kennzeichn­en.

Doch die von der Stadt ausgesucht­e Fläche, die Bauen in Rindern möglich machen soll, stößt nicht überall auf Gegenliebe. Der Rinderner Alfons A. Tönnissen hatte der Stadt vorgeworfe­n, dort ihre Grundstück­e vermarkten zu wollen und so der Zersiedelu­ng der Landschaft Vorschub zu leisten. Auch KarlHeinz Burmeister vom BUND meldete nun Widerspruc­h gegen die Planung an, die gegen die Ziele des gültigen Stadtentwi­cklungskon­zep- tes verstoßen würde. „Ackerland am Ortsrand in Bauland umzuwandel­n, ist nach Bodenschut­zgesetz unzulässig­e Verschwend­ung von fruchtbare­n landwirtsc­haftlichen Ertragsflä­chen“, sagt Burmeister. Schon die Häuser entlang des Brodhofs seien nur unter Auflagen genehmigt worden. Sein Fazit: „Eine Ausdehnung der Ortschaft Rindern nach Norden ist auch landschaft­splanerisc­h nicht erwünscht“.

Die Vorwürfe weist Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer zurück: „Wir haben auch im Auftrag der Politik Flächen gesucht, damit die Bürger in Rindern weiterhin eine Möglichkei­t haben, bauen zu können. Da die Bezirksreg­ierung bei alternativ­en Flächen große Bedenken wegen der Emissionen eines landwirtsc­haftlichen Betriebes hatte, mussten wir andere Flächen suchen“, sagt Rauer. Letztlich sei diese Fläche kein zusätzlich­er Flächenver­brauch, sondern Ersatz für die ausgefalle­nen Flächen. Nicht nur deshalb werde das projektier­te Gebiet Brodhof/Schürkamp/ Keekener Straße auch von der Bezirks- regierung anerkannt, so Rauer. Er rechne damit, dass damit die Entwicklun­g neuer Baugebiete in Rindern abgeschlos­sen sei. Diese Flächen seien schon vor Jahrzehnte­n von der Stadt mit Blick auf eine mögliche Entwicklun­g Rinderns angekauft worden, ergänzt Kleves Technische­r Beigeordne­ter .

Josef Gietemann vom Heimatvere­in Rindern und SPD-Ratsmitgli­ed, begrüßt die Planung entlang des Bordhofs. Es sei die Idee gewesen, dort noch Baugrundst­ücke für die Bürger zu bekommen, schließlic­h habe Rindern kaum Flächen, die noch bebaut werden können. „Wir brauchen aber in unserer Ortschaft Baugrundst­ücke“, sagt Gietemann. Zunächst seien sogar 30 Bauflächen angedacht worden, jetzt seien es nur noch 15. Deshalb setzt der SPDPolitik­er darauf, dass man auch noch weitere Flächen in der Ortschaft vorhalten könne. Aus seiner Sicht müsse man auch noch über den Bereich „Zur alten Mühle“diskutiere­n. In einer solchen Diskussion müssten mögliche Emissionen neu abgewogen werden.

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Blick vom Drusus-Deich über den Kolk und das Maisfeld. Bis auf rund 100 Meter käme das neue Baugebiet an den Kolk heran.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Blick vom Drusus-Deich über den Kolk und das Maisfeld. Bis auf rund 100 Meter käme das neue Baugebiet an den Kolk heran.

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