200 Millionen Euro für E-Ladesäulen
Der Bund soll nicht abgerufene Mittel für die E-Auto-Kaufprämie umwidmen.
BERLIN (mar) Der Chef des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), Andreas Obersteller, hat die Bundesregierung aufgefordert, nicht abgerufenes Geld für die staatliche E-Auto-Kaufprämie umzuwidmen und in die Förderung von Ladesäulen zu stecken. „Angesichts der geringen Antragszahlen werden wir die Mittel, die uns für die Elektroauto-Kaufprämie zur Verfügung stehen, bis Mitte 2019 bei Weitem nicht ausschöpfen“, sagte Obersteller. „Von den 600 Millionen Euro für die Prämie könnten bis zu 200 Millionen Euro in die Förderung der Ladesäulen-Infrastruktur fließen“, schlug der Bafa-Chef vor.
Auf deutschen Straßen fahren derzeit erst etwa 35.000 E-Autos. Mit einer Kaufprämie von 4000 Euro, die sich Staat und Hersteller teilen, wollte die Regierung den Absatz ankurbeln. Geringe Reichweiten, hohe Listenpreise und zu wenige Ladesäulen führen dazu, dass die Prämi-
Andreas Obersteller en bisher kaum beantragt werden. Von den vom Bund zur Verfügung gestellten 600 Millionen Euro hat das Bafa in Eschborn bisher nur einen Bruchteil zuteilen können.
Wer die Kaufprämie künftig beantragt, könnte dann zusätzlich auch noch eine staatliche Förderung für die Errichtung einer Ladesäule an seinem Haus oder in seinem Betrieb erhalten. „Das könnte vor allem für Handwerker interessant sein.“
Die Luft in den Städten wird der Deutschen Umwelthilfe zufolge durch die Beschlüsse des Dieselgipfels kaum besser. Software-Updates, Kaufprämien für moderne Autos und ein Zukunftsfonds für die Städte würden weniger als fünf Prozent Stickoxid-Reduzierung bringen. Eine Anfrage der Grünen ergab, dass Stuttgart unter den am stärksten mit Stickoxid belasteten Städten auf dem ersten Platz liegt. Köln rangiert auf Platz fünf nach München, Reutlingen und Kiel. Düsseldorf liegt auf Platz neun.
„Angesichts der geringen Antragszahlen werden wir die Mittel nicht ausschöpfen“
Bundesamt f. Wirtschaft/Ausfuhrkontrolle