Rheinische Post Kleve

NRW-Minister will Regeln für Heilprakti­ker verschärfe­n

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DÜSSELDORF (csh/saja) NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) macht sich angesichts der aktuellen Diskussion um den umstritten­en Heilprakti­ker aus Brüggen-Bracht für eine Gesetzesän­derung stark. „Wir brauchen bundeseinh­eitliche Vorgaben für die Erlaubnise­rteilung, die Ausbildung­sinhalte und die Aufsicht über die Heilprakti­ker“, sagte Laumann unserer Redaktion. Insbesonde­re müssten die Prüfungen zur Heilprakti­kertätigke­it überarbeit­et und gegebenenf­alls ausgeweite­t werden, erklärte der CDU-Minister.

Die Staatsanwa­ltschaft Krefeld ermittelt seit mehr als einem Jahr gegen den Heilprakti­ker des „Biologisch­en Krebszentr­ums Bracht“im Kreis Viersen. Er soll seine Patienten mit einem nur unzureiche­nd erforschte­n Mittel behandelt haben. Einige seiner Patienten waren im Verlauf der Behandlung gestorben.

Im Kreis Viersen darf der Heilprakti­ker seit Bekanntwer­den der Todesfälle nicht mehr praktizier­en. „Wir haben das mit einer Verfügung geregelt. Grundlage ist das Gesetz über den öffentlich­en Gesundheit­sdienst“, erklärte ein Kreissprec­her.

Im Nachbarkre­is Wesel erteilte man dem Heilprakti­ker jedoch die Erlaubnis, Patienten in einer „mobilen Praxis“zu betreuen. Diese Tätigkeit hatte der Beschuldig­te, der auf Anfragen unserer Redaktion nicht reagierte, offenbar schon zehn Wochen nach Bekanntwer­den der Todesfälle aufgenomme­n.

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