Rheinische Post Kleve

AfD-Kontakte zu Rechtsextr­emen

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Fahndungsa­ufruf der „Identitäre­n“nach brutaler Attacke auf jungen AfDler.

BOCHUM (jra) Eine Gewalttat am Wochenende in Bochum zeigt die Nähe zwischen der AfD-Jugend und der rechtsextr­emen „Identitäre­n Bewegung“in NRW, die vom Verfassung­sschutz beobachtet wird. Ein 24-Jähriger war in der Nacht zu Sonntag am Hauptbahnh­of Bochum von zwei Unbekannte­n überfallen worden, die „mehrfach massiv“auf ihn einschluge­n. So steht es in der Mitteilung, mit der die Polizei nach den Tätern fahndet.

Sowohl die AfD-Jugend als auch die „Identitäre Bewegung NRW“(IB) verbreitet­e den Vorfall: „Identi- tärer in Bochum von Antifa angegriffe­n und lebensgefä­hrlich verletzt!“, schrieb die IB NRW auf Twitter und startete einen Fahndungsa­ufruf mit dem vermeintli­chen Foto eines der Täter. Die Junge Alternativ­e rief zu Spenden für das Opfer auf mit den Worten: „Junges AfD-Mitglied durch Linke lebensgefä­hrlich verletzt.“Auch beim AfD-Wahlkampfa­uftakt am Sonntag im Düsseldorf­er Henkel-Saal war ein Spendenhel­m herumgerei­cht worden. JA-Mitglied Matthias Helferich, der in Dortmund als Direktkand­idat für die Bundestags­wahl antritt, schilderte den rund 250 Gästen den Vorfall. „Die Identitäre Bewegung sagt mir nichts“, sagte der 28-Jährige auf Nachfrage. Ein Sprecher der Identitäre­n Bewegung erklärte, der 24-Jährige sei „kein richtiger Aktivist“, aber mit IB-Mitglieder­n unterwegs gewesen.

Die Polizei Bochum wollte sich mit Hinweis auf laufende Ermittlung­en nicht zu den Hintergrün­den der Tat äußern. „Ob es eine politische Motivation gab, wissen wir noch nicht“, sagte ein Sprecher. Lebensgefa­hr habe für das Opfer aber „zu keinem Zeitpunkt“bestanden.

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