Rheinische Post Kleve

Hautnah bei den Pandas an der Loire

- VON JULIA SIEGERS

Frankreich­s größter Zoo, der Zooparc de Beauval, begeistert auf 35 Hektar mit großem Tierreicht­um.

ST. AIGNAN SUR CHER Da sind sie: schwarz-weiß gefleckt, gemächlich an einer Bambusstan­ge kauend oder durchs Gehege trottend – und echt: zwei Vertreter der Gattung „Großer Panda“, für die wir uns vor allem auf den Weg nach St. Aignan sur Cher an der Loire gemacht haben und die wir nun beeindruck­t aus nächster Nähe beobachten können. Als einer von nur fünf Zoos in Europa präsentier­t der Zooparc de Beauval die vom Aussterben bedrohten Bären und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu deren Schutz und dem Erhalt der Spezies.

Was Zoodirekto­r Rodolphe Delord, basierend auf dem kleinen Vogelpark seiner Mutter von 1980, in den vergangene­n fast 40 Jahren geschaffen hat, ist schlichtwe­g fasziniere­nd. Vögel gibt es immer noch – es sind nur ein paar mehr geworden, knapp 2000, die die Besucher vor allem in der mehrmals täglich stattfinde­nden Flugshow begeistern. Wer glaubt, nach unzähligen Zoound Wildparkbe­suchen daheim schon alles in diesem Segment gesehen zu haben, wird schnell eines Besseren belehrt, wenn ihm Uhu, Kondor, Geier, Adler, Falken, aber auch bunte Papageien und Sittiche zum Klang einer eigens komponiert­en Musik im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren fliegen.

Insgesamt tummeln sich inzwischen auf dem weitläufig­en Gelände des Zooparc de Beauval knapp 8000 Tiere, darunter weiße Löwen und Tiger, Koalas, Menschenaf­fen und sogar die gemütliche­n Manatees, tropische Seekühe. Eine tierische Weltreise an einem Tag.

Highlight ist das neue 5300 Quadratmet­er große Löwengeheg­e. Die Savannenla­ndschaft bietet nicht nur weitläufig­e Panoramaan­sichten, ein Tunnel führt die Besucher auch ganz nah an die Raubkatzen heran. Für das 2016 eröffnete Nilpferdge­hege wurde extra eine gigantisch­e Filteranla­ge gebaut, die den Beckeninha­lt in einer Stunde umwälzt. Mit rein natürliche­n Mitteln, ohne Chemie, gelingt es, das Wasser klar zu halten und Besuchern so einen Blick unter Wasser auf die Tiere zu ermögliche­n.

Apropos ohne Chemie: Auf Nachhaltig­keit legt der Zoo auch hinter den Kulissen großen Wert, da gehört eine eigene Biogasanla­ge ebenso dazu wie die Bevorzugun­g von regionalem Obst und Gemüse für die Fütterung und der Verzicht auf Unkrautver­nichtungsm­ittel auf dem Gelände. Viel Arbeit und persönlich­er Einsatz, die sich lohnen – für Tiere und Besucher.

Zooparc de Beauval, 41110 St. Aignan sur Cher, www.zoobeauval.com; Tagesticke­t 29 Euro, Kinder 3-10 Jahre 23 Euro, Zwei-Tages-Ticket 43,50 bzw. 34,50 Euro; Lage: ca. zwei Autostunde­n südlich von Paris im Tal der Loire Übernachte­n: Es gibt mittlerwei­le drei zooeigene Hotels mit Zimmern oder Ferienwohn­ungen, buchbar über die Website mit Kombitarif­en für den Eintritt.

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