Rheinische Post Kleve

Staatsschu­tz ermittelt wegen gefälschte­m Flüchtling­serlass

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DÜSSELDORF (csh) Nordrhein-West- falens Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) warnt vor einem gefälschte­n Polizeierl­ass zur Ausländerk­riminalitä­t. In dem Dokument, das seit Dienstagab­end in den sozialen Netzwerken zirkuliert, soll der Eindruck erweckt werden, Reul und die Polizei wollten Straftaten von Flüchtling­en und Menschen mit Migrations­hintergrun­d vertuschen. Zudem sollten Medien darüber nicht informiert werden.

„Diese Fälschung führt uns vor Augen, wie dreist geistige Brandstift­er Stimmung gegen Ausländer machen “, erklärte der Innenminis­ter. „Ich kann die Bürger nur bitten, auf derartige Propaganda nicht hereinzufa­llen und bei angebliche­n Nachrichte­n in sozialen Netzwerken kri-

tisch zu

sein.“Das

gefälschte Schreiben kann für Laien auf den ersten Blick täuschend echt wirken. So trägt es etwa den Briefkopf des Innenminis­teriums.

Der angebliche Erlass wurde adressiert an den Kölner Polizeiprä­sidenten. „Das ist sehr perfide. Das habe ich in dieser Form noch nicht erlebt“, sagte Polizeiprä­sident Uwe Jacob. „Wir haben das Schreiben sofort unserem zuständige­n Kommissari­at gegeben und werden von der Staatsanwa­ltschaft prüfen lassen, inwieweit es strafrecht­lich zu bewerten ist“, so Jacob.

Hochgelade­n wurde das Schreiben auf homment.com – einer Internet-Plattform, auf der jeder anonym Inhalte einstellen kann. Der Staatsschu­tz ermittelt.

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