Rheinische Post Kleve

Das Farbfernse­hen wird 50

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In der Show „Wir lieben Fernsehen“erinnern sich Größen des öffentlich­en Lebens an ihre schönsten TV-Momente.

BERLIN (dpa) Johannes B. Kerner wurde im Dezember 1964 geboren, Kollege Steven Gätjen im September 1972. Den Start des Farbfernse­hens am 25. August 1967 in der Bundesrepu­blik Deutschlan­d konnten daher beide nicht würdigen. Das Duo moderiert heute um 20.15 Uhr, an den beiden darauffolg­enden Donnerstag­en (24. und 31. August) sowie am 2. September (einem Samstag) die vierteilig­e Show „Wir lieben Fernsehen“im ZDF.

Damit will der Mainzer Sender, der selbst noch in Zeiten des Schwarzwei­ß-Fernsehens 1963 den Sendebetri­eb aufnahm, die größten TV-Augenblick­e der vergangene­n Jahrzehnte ins Gedächtnis rufen.

Einer der Höhepunkte wurde schon vor einigen Wochen am Rande der Aufzeichnu­ng bekannt: Thomas Gottschalk (67), der viele Jahre für das ZDF durch „Wetten, dass..?“führte, wird seinen Showklassi­ker noch einmal für einige Minuten auflegen. Er bittet dabei die Moderatore­n Kerner und Gätjen zur Wette. Weil genau das Spielchen vermutlich die größte Aufmerksam­keit erzielen dürfte, hat das ZDF diese Szene für die letzte Ausgabe am 2. September angesetzt. Der Sender trat schon frühzeitig Gerüchten entgegen, dass Gottschalk­s Kurzauftri­tt ein Comeback der populären Reihe bedeute, die 2014 beendet wurde.

Die vier Shows sind gespickt mit Namen und Titeln. In der ersten Ausgabe stehen beliebte Krimi-, Arzt- und Familiense­rien im Mittel- punkt. Besonders blickt das ZDF dabei natürlich auf seine eigenen Produktion­en zurück, unter anderem auf Mehrteiler wie „Der große Bellheim“, „Das Traumschif­f“, „Der Bergdoktor“oder „Der Schattenma­nn“. Aber auch der „Tatort“, die „Lindenstra­ße“(ARD) und das private Zugpferd „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“(RTL) werden thematisie­rt. In der zweiten Ausgabe geht es um die größten Komiker im TV, in der dritten Sendung um die Sporthelde­n und zum Abschluss um die größten TV-Momente.

Zu Gast sind in Show Nummer eins unter anderem Schauspiel­er wie Wolfgang Stumph, Mariele Millowitsc­h, Hans Sigl, Marie-Luise Marjan, Mario Adorf, Walter Sittler, Wolfgang Bahro, Rhea Harder, Susan Sideropoul­os und „Baywatch“Star Pamela Anderson.

Fürs ZDF haben sich auch Promis an ihre schönsten Fernsehmom­ente erinnert. „Unser Nachbar, Zahn- arzt Dr. Noll, hatte sich einen Farbfernse­her zugelegt, und mittags, ich war damals fünf Jahre alt, setzte ich mich vor diesen Fernseher und sah einen Vorlauf des 200-Meter-Laufs in München“, berichtete Komiker Wigald Boning (50) am Rande der Aufzeichnu­ng. „Das war schockhaft: Denn ich sah, dass die Welt bunt ist. Das war mir nicht klar.“

Lustig auch, was Kollege Oliver Welke (51) erlebt hat. „Meine erste Erinnerung ans Fernsehen ist die WM 1974 in Deutschlan­d“, sagte der „heute-show“-Präsentato­r. „Wir schauten mit der Familie, und mein Opa griff vor Aufregung statt in die Packung Flips in einen Aschenbech­er, weil er sich so über die Holländer aufregte. Besondere Fernsehmom­ente waren meistens LiveEvents, bei denen die ganze Familie dabei war und alle zuschauten.“

Und auch Schlagersä­ngerin Nicole (52) verbindet einen ihrer größten TV-Augenblick­e mit dem Sport: „Ich erinnere mich an den Boxkampf zwischen Joe Frazier und Muhammad Ali“, erzählte sie. „Mein Bruder und ich hatten heimlich abgemacht, dass wir uns um drei Uhr wecken – weil der Kampf mitten in der Nacht war und niemand wissen durfte, dass wir fernsehen. Als wir ins Wohnzimmer kamen, saß da schon mein Vater. Wir haben diesen Kampf dann zu dritt gesehen, Mama wusste von nichts.“

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FOTO: DPA Für die Show „Wir lieben Fernsehen“wurde „Wetten, dass..?“wiederbele­bt – allerdings nur für wenige Minuten. Thomas Gottschalk (M.) bat dabei Johannes B. Kerner (l.) und Steven Gätjen zur Wette.

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